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Regensburg, 25.05.24
int. Sparkassen Gala mit Laufnacht
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Unterschleißheim, 28.04.24
Bayerische Langstaffelmeisterschaften


Regensburg, 27.04.24
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Ebermannstadt, 20.04.24
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Zell am Harmersbach, 20.04.24
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Ingolstadt, 20.04.24
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Regensburg, 13.04.24
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Berlin, 07.04.24
43. GENERALI Berliner Halbmarathon
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Der Januar – ein völlig unerwartetes Hallen-Outing auf Landesebene

zieglermanuel2_blv-jugendhalle09_kiefnerfotoDie Halle war noch nie ein Terrain, auf dem Regensburger Leichtathleten so richtig Fuß fassen konnten, fehlen doch in heimatlichen Gefilden jene Anlagen, die man für ein erfolgreiches Indoor-Abschneiden braucht. Sicher, die Asse der letzten Jahre haben immer einmal gepunktet, so richtig mitmischen wollten die Domstädter aber weder in Fürth noch in München. 2009 war plötzlich alles ganz anders. Trotz Absagen einiger Titelanwärter/Innen zwecks anderer Ambitionen trumpften die Telis Asse wie nie zuvor auf. Manuel Ziegler und Amelie Garatva gaben bei den Jugendmeisterschaften in Fürth mit den Titelgewinnen im Dreisprung bzw. Weitsprung (15,63/6,97) und mit dem Stab (4,00) die Vorlage und neun Goldmedaillen folgten acht Tage später in München. Der schönste wohl der in der 4x200 m Staffel der Frauen, bei der ein Junioren-Jugend-Quartett mit Susi Zimanyi, Vera Stelkens, Julia Liedl und Corinna Harrer den Rest Bayerns eindrucksvoll düpierte. Manuel Ziegler gewann erneut (15,46), diesmal bei den Männern, Elena Horn machte es bei den Frauen mit garatvaamelie5_blv-jugendhalle09_kiefnerfoto3,70 Amelie Garatva nach, Pamela Spindler deutete bei ihrem Sieg in 8,32 (60 m H) erstmals höhere Hürden-Ambitionen an, Mittelstreckler David Lorbacher landete einen Doppelsieg (1500 m – 3:55,88/3000 m – 8:33,59), Veronika Ulrich wies über 3000 m mit 10:09,42 die bis zu zwanzig Jahre jüngeren Konkurrentinnen in ihre Schranken und Corinna Harrer begann in einer anderen Liga über 1500 m (4:33,67) zu laufen. Da bliebe dann noch Nesthäkchen Theresa Piendl, die völlig überraschend über 1500 m in 4:48,00 den einzigen Telis-B-Jugendtitel holte. Jeweils sieben Silber- und Bronzemedaillen wanderten ebenfalls noch in Telis-Vitrinen. Nachwuchs-Mehrkämpfer Igor Rud beschloss in Hamburg den Januar mit einem erfreulichen siebten Rang bei den Deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften im Siebenkampf (mJA – 4879 P.). Dabei lief keineswegs alles nach Maß: Langstreckler Philipp Pflieger laborierte erneut am maladen Knie herum, Amelie Garatva fiel nach ihrem Jugendtitel im Training über ihren eigenen Stab und damit für den Rest der Halle aus und Stefan Matula verzichtete genauso wie Susi Lutz auf eine Hallensaison.

Der Februar – erstmals auch national präsent

spindler_reinelt1__blv-halle09_kiefnerfotoZunächst einmal schlug Anfang des Monats im Telis-Lager die Grippe-Welle zu, was letztendlich dann doch noch positive Auswirkungen haben sollte. Die beiden jungen Wilden der Mittelstrecke, Corinna Harrer und Christiane Danner entschlossen sich mangels anderer Wettkampfmöglichkeiten im garstigen Winterwetter nach Leipzig zur Hallen-DM zu fahren. Dort deutete Christiane stark gesteigertes Potential auf. Ständig über 1500 m auf Position drei laufend, fehlte lediglich die letzte Runde. Mit Platz neun blieb sie letztendlich ein wenig unter Wert. Nesthäkchen Corinna Harrer hingegen irrte zunächst im kompakten Feld wie ein Suchender in der Wüste herum, um dann am Schluss mit neuer Bestzeit von 4:27,71 bis auf Platz vier vorzustürmen. Nach einem Disqualifikations-Hickhack der Dritten gab’s dann sogar Bronze, kurz darauf bittere Tränen weil dem Protest von Kristina Schadt stattgegeben wurde und ganz am Ende doch noch ein zufriedenes Lächeln. Manuel Ziegler machte dort weiter, wo er im Januar aufgehört hatte: Zuerst der DM-Jugendtitel in Neubrandenburg mit bayerischem Rekord von 15,72, dann Platz vier bei den Aktiven mit 15,70. Für Pamela Spindler sprang ein beachtlicher sechster Rang über 60 m Hürden in 8,38 heraus. Manuel Ziegler nahm am Ende des Monats dann auch noch den U20-Länderkampf in Metz mit, bei dem ihm mit 15,32 aber nur wenig gelang.

Der März – Zeit der Crossläufer

pflieger_leichtathletik-de__crossdm09_foto_kiefnerExakt am Ersten des Monats schlugen die Telis-Crossläufer in Markt Indersdorf mit 11 Goldmedaillen wieder einmal gewaltig zu. Corinna Harrer (wJA), Philipp Pflieger (Junioren), Veronika Ulrich (Frauen-Mittelsrecke, W40) und völlig überraschend Christiane Danner (Juniorinnen) holten die Einzeltitel. Sechs Teamtitel (Frauen Lang- und Mittelstrecke, Juniorinnen, wJA, Junioren und W14/15), sowie 6x Silber und 4x Bronze kamen noch dazu. In Ingolstadt, 14 Tage später bei den mustergültig ausgerichteten nationalen Titelkämpfen ließen die Telis-Läuferinnen auch auf Bundesebene deutlich was von sich hören. Zuerst der beherzte Alleingang einer Corinna Harrer vom Start bis zum Ziel, was Heiner Weber, Trainer von Sabrina Mockenhaupt, zu der Bemerkung hinriss: „Mocki, die Kleine läuft wie du, von Anfang an Vollgas.“ Dann der wunderbare Lauf des Philipp Pflieger bei den Junioren, bei dem nur noch der haushohe Favorit Alexander Hahn (Leverkusen) am Ende knapp vor ihm ins Ziel kam. Weiterer Lohn: Mannschafts-Gold mit Sebastian Zundler und Jonas Zweck. Dann der über überlegene Teamtitel der wJA mit Corinna Harrer, der auf Platz sieben weit vorne einlaufenden Julia Kick und der auf Rang 17 einkommenden B-Jugendlichen Theresa Piendl. Veronika Ulrich holte W40-Gold. Um ein Haar wären es sogar sechs Titel geworden, weil den Juniorinnen mit der auf vier einkommenden Susi Lutz und den bravourös laufenden Christiane Danner bzw, Judith Lutz gegen die weitaus stärker eingeschätzte Konkurrenz aus Kassel (1.) und Fürth (3.) nur ein Pünktchen zum Sieg fehlte und jenes Pünktchen eben auch den Frauen (Lutz, Danner, Ulrich). Silber ging auch an das Seniorinnen-Trio mit Veronika Ulrich, Melanie Hohenester und Rieke Mayer-Tancic. Damit war man zum erfolgreichten Verein der Meisterschaften aufgestiegen, sozusagen in Deutschland angekommen. Und der Cross sollte im weiteren Jahresverlauf keine Eintagsfliege bleiben.

Der April – Zeit des Trainierens und der Halbmarathonis

heiss-ulrich-volke_dm-hm09_volkefotoFür den ersten Paukenschlag sorgte eigentlich noch im März Langstreckler Philipp Pflieger, genauer gesagt Mitte März. Kaum aus der Rekonvaleszenz entlassen, verabschiedete sich der Jungspunt nach seinem grandiosen Crossauftritt gleich wieder ins Verletztenlager. Diagnose: Stressfrakrur im Kreuzbein – absolute Ruhe war angesagt – und das sechs Wochen mindestens. Während sich eine Handvoll Mediziner und Physios sorgenvolle Gedanken über die wahre Dauer des Heilungsprozesses machten und durchaus auch eine Pause von sechs Monaten diskutiert wurde, machte der Athlet im Trainingslager zu Cervia, bei dem er natürlich als Sporttourist dabei war, Pläne für sein Quali-Rennen in Richtung Junioren-EM über 5000 m. Freudestrahlend setzte er es auf den 12. Juni in Lugano fest und alle außer ihm waren der Meinung: Unmöglich geht nicht! So weit, so gut, das Trainingslager verlief für die anderen weitgehend störungsfrei, Optimismus machte sich breit. Die Halbmarathonis mussten meisterschaftstechnisch als erste ran im altbayerischen Aichach bei den Deutschen Meisterschaften und sie machten ihre Sache mehr als gut: Die Frauen verteidigten ihren Titel und blieben mit der Einzel-Fünften Veronika Ulrichpykadennis_dm-hm09_kiefnerfoto (1:18:09 – zugleich W40/ 2.), der 10.-Platzierten Steffi Volke (1:20:32) und der 11.-Platzierten Mikki Heiß (1:20:54 – zugleich W35/2.) als einziges Team unter vier Stunden (3:59:35). Der Seniorentitel ging mit Ulrich, Heiß und Rieke Mayer-Tancic ebenfalls nach Regensburg und auch Dennis Pyka konnte mit seinem sechsten Platz bei den Männern in 1:07:50 durchaus überraschen. Kurze Zeit später blieb er mit 2:19:19 im Marathon erneut unter 2:20 Stunden und setzte sich damit später an die siebte Stelle der deutschen Bestenliste.

Der Mai – Susi Lutz beendet ihre DM-Leidenszeit

lutzsusi1_koblenz09_buettgenfotoDer Mai war gerade einmal zwei Tage alt, als in Bremen ein überglücklich heulendes Mädel in den Armen ihres Trainers ein ganzes Geröll von Steinen vom Herzen plumpsen ließ. Nach fast drei Jahren hatte Susi Lutz wieder ihren unwiderstehlichen faszinierenden Spurt entdeckt und war Deutsche Juniorenmeisterin über die 10.000 m geworden. Dass die Uhr bei 35:00,52 knapp über einer 34er-Zeit stehen blieb, war am Ende nicht einmal mehr ein Schönheitsfehler. Telis-Sternchen Nummer zwei  machte es indessen über 5000 m spannend: Dreieinhalb Kilometer im Feld mitjoggend, hätte sie beinahe den scharfen Antritt ihrer Goldrivalin Jana Sußmann übersehen und fing sich gleich mal einen satten Rückstand von vierzig Metern ein. „Ich bin eine Zockerin“ wird sie Monate später im Gespräch mit dem Leichtathletik-Magazin sagen, in Bremen war sie es wirklich: Mit einer Energieleistung drehte sie fünfhundert Meter vor dem Ziel den Spieß um und holte sich nach dem Cross-Titel auch 5000 m Gold. Für eine Deutsche 400 m-B-Meisterin des Vorjahres durchaus eine bemerkenswerte Leistung. Koblenz sollte am 20. Mai die ersten EM-Qualizeiten für die U20- und U23-EM bringen und die Telis-Mädels ließen sich nicht lumpen. Wieder der faszinierende Spurt der Susi Lutz auf der letzten Runde, wieder der gesamte Nachwuchs einschließlich der späteren EM-Achten Conny Schwennen hinter ihr und was für eine Zeit! Mit einer 16:12,84 hatte der Sinzinger Sausewind die Qualizeit für Kaunas um mehr als 17 Sekunden unterboten und zugleich auch noch den bayerischen Uralt-U23-Rekord von Heidi Hutterer den Garaus gemacht. Zuvor schon sorgten Corinna Harrer und Christiane Danner als Zweite und Dritte des 1500 m Rennens mit tollen Steigerungen auf 4:19,82 und 4:20,82 für Aufsehen, wobei die jüngere der beiden gleich mal deutlich unter der Novisad-Norm von 4:24 blieb. Telis Frauenpower auch bei den Deutschen Marathonmeisterschaften in Mainz: Mikki Heiß steigerte sich dort auf kaum erwartete 2:44:39 (5. – W25/2.) und legte damit den Grundstock für Team-Silber im Verbund mit Steffi Volke und Rieke Mayer-Tancic (8:44:10). Sechs bayerische Meistertitel über 4x400 m (Julioriinen, Junioren) und Langstaffeln (3x800: Juniorinnen, wJA – 3x1000 m: Junioren, mJA) kamen noch dazu. Einen großen Wermutstropfen gibt es auch noch: Stefan Matula fällt mit einer Stressfraktur für den Rest der Saison aus.

Der Juni – Galazeit

pflieger_lugano_meeting_2009Bereits am 1. Juni ging’s in Rehlingen und Schwandorf weiter. Fernab von der Heimat steigerte Susi Lutz ihre 3000 m Hindernis-Bestzeit auf eine 10:02er-Leistung und Corinna Harrer gewann den B-Lauf mit einer tiefen 2:05er-Zeit, natürlich ebenso Hausrekord. In Schwandorf holen sich Veronika Ulrich und Judith Lutz die Landestitel über 10.000 m bei den Frauen und Juniorinnen. Dann kam die Sparkassen Gala mit grandiosen Leistungen im Sprint, dem Einstieg in die „laufenden“ Bilder mit der livestream-Übertragung via Internet, den gleich mal zehntausend User auf einmal – lahmlegten und zum Stottern brachten. Die LG Telis Finanz hatte wieder einmal ein Zeichen gesetzt! Aber auch mit drei Siegen eigener Leute und was für welche: Corinna Harrer lief mit beindruckenden letzten 150 Metern ihre aktuelle Bestzeit von 2:04,14 über die 800 m, Philipp Pflieger griff nach nur vierzehntägiger Trainingsarbeit über 3000 m mit hoffnungsvoll stimmenden 8:10,71 wieder ins Wettkampfgeschehen ein und Michelle Weitzel landete weit jenseits der Sechs-Meter-Marke bei 6,24. Über dreitausend Zuschauer ließen sich auch von einem Gewitterguss nicht vertreiben, Sabrina Mockenhaupt scheiterte beim Rekordversuch über 10.000 m. Susi Lutz konnte auch bei der dritten Galaauflage ihr in Regensburg-nicht-gewinnen-können-Syndrom nicht ablegen. Nach einem starken Mittelteil musste sie Verena Dreier den Vorrang lassen. Freitag, 12. Juni 2009, 22.50 Uhr: Das Telefon klingelte bei Teamchef Kurt Ring. Mama Pflieger sprach nur einen Satz und ließ damit den Coach im glückseligen Staunen zurück: „Philipp ist eine 13:54 gelaufen!“ Der Teufelskerl hatte etwas wahr gemacht, was im keiner, aber auch keiner zugetraut hatte – die direkte EM-Quali im ersten Rennen und zugleich die erste 13er-Zeit für ihn! Am nächsten Tag holte sich Theresa Piendl mit 5:13,67 über 1500 m Hindernis der wJB den ersten Landes-Titel über die Böcke. Was die LG-Youngster dann bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften am 27./28. Juni auf die Bahn zauberten, war vom Feinsten. Viermal standen Telis-Athleten/Innen ganz oben, allesamt mit der EM-Qualifikation in der Tasche. Corinna Harrer schlug über die 800 m die zum Teil vier Jahre älteren Konkurrentinnen souverän mit 2:04,84, ebenso überlegen die Siege von Susi Lutz über 3000 m Hindernis (10:06,64), Philipp Pflieger (5000 m/14:08,41) und Manuel Ziegler im Dreisprung (15,63). Julia Kick verpasste als Hindernis-Dritte Silber nur um Brustbreite, sprang aber mit 10:34,39 auf den EM-Zug auf. Zweite Bronze holten die 3x1000 m Jungs auch ohne Pflieger: Dominik Jakob, Jonas Zweck und Sebastian Zundler schafften dies mit 7:26,35, nachdem Sebastian Zundler bereits Achter mit neuem Hausrekord über 1500 m in 3:50,50 geworden war. Bei den Mädels ein ähnliches Bild: Die 4x400 m Staffel holte mit Bestzeit von 3:45,70 Platz vier mit der Einzelmeisterin Harrer, der 400 m-Achten Vera Stelkens (55,67), Julia Liedl und der 1500 m-Fünften Christiane Danner (4:23,43), die unmittelbar nach ihrem Finallauf in den Startblock für die Staffel stieg und fünf Minuten später erst einmal richtig groggy war. Ebenfalls über sich hinauswachsend: Anna Plinke als 1500 m-Zwölfte und einer Steigerung auf 4:42, sowie Judith Lutz als 5000 m-Zehnte in 17:44,33. Bei den Landesmeisterschaften der jugendlichen Mehrkämpfer wurde Igor Rud Doppelmeister im Fünf- cund Zehnkampf (3525 P./6816 P.)

Der Juli – Zeit der Ernte

harrercorinna-novisad-19Der Juli begann mit den Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen im Ulmer Donaustadion. War man im letzten Jahrzehnt froh, pro Jahr drei bis vier Athleten an den Start zu bringen, waren in diesem Jahr die Erwartungen gestiegen, wenn auch nicht unbedingt mit Medaillenträumen verbunden. Dass am Ende gleich acht Telis-Hoffnungen auf den Plätzen zwei bis acht stachen, hatte indessen im Vorfeld keiner geahnt. Zum absoluten Telis-Highlight sollte der 1500 m Endlauf der Frauen werden. Souverän die Vorläufe überstehend, bestimmten Corinna Harrer und Christiane Danner das Finale mit, waren ständig in der Spitzengruppe zu finden. In einer faszinierenden Spurtentdcheidung riss dann Coco Harrer praktisch auf dem Zielstrich nur ein paar Schritte hinter der alten und neuen Meisterin Denise Krebs Silber an sich (4:19,76) und Christiane Danner erreichte in 4:22,53 als Überraschungsvierte das Ziel. Wie in der Halle landete Dreispringer Manuel Ziegler auch im Freien auf Rang vier, diesmal mit 15,56. Die erneut auf zwei Positionen doppelt belastete 4x400 m Staffel (Christiane Danner und Corinna Harrer standen bereits Stunden vorher im 1500 m Finale) lief ebenfalls, auf vier einkommend, neuen Hausrtekord in 3:43,24 und Hürdensprinterin Pamela Spindler wiederholte ihre Hallenplatzierung (6.) mit famosen 13,43 (VL 13,34) über die 100 m Hürden.zieglermanuel-novisad-11_henselfoto Dann folgten noch drei faustdicke Überraschungen: Zuerst landete Michelle Weitzel bei 6,30 m in der Weitsprunggrube, dann erzielte im 1500 m Endlauf Philipp Pflieger mit einem hinreißenden Schlussspurt Hausrekord mit 3:47,29 und mit Sebastian Zundlers Steigerung über 800 m VL 1:49,81/Finale 1:50,24) hatte auch niemand gerechnet. Alle drei durften als jeweilige Achte mit auf’s Siegertreppchen.

Kaunas, mon amour – wird sich Hindernis-Ass Susi Lutz später einmal denken. Kaunas, dort holte das Telis-Mädel 2005 EM-Bronze in der U20 und diesmal war sie wieder in der U23 dabei. Dabeisein ist alles, dachten viele, doch eine Runde vor Schluss witterte die Regensburgerin im 3000 m Hindernis-Finale mehr. Bei windigen und heißen Verhältnissen bekamen einige der höher eingeschätzten Konkurrentinnen Probleme und Susi überholte und überholte. Am Ende hing erneut Bronze an ihrem Hals und dies mit persönlicher Bestleistung (10:01,87), was außer ihr nur noch eine im Endlauf schaffte. Die Lauf-Insider bemerkten jedoch gleich noch mehr Besonderes: Selten hatte vorher eine deutsche Nachwuchsläuferin sowohl in der U20 als auch in der U23 eine EM-Medaille gewonnen. Freund und Teamkollege Philipp Pflieger haderte nach dem 5000 m Finale, das er als Achter in 14:09,13 beendete, ein wenig mit sich selbst. In der Endphase zunächst ans falsche „Hinterrad“ gehängt, verpasste er die Spitzengruppe und blieb so ein wenig unter Wert.

lutzsusi-kaunas-17Schon eine Woche später mussten in Novisad die nächsten Telis-Sternchen international ran. Diesmal waren es bei der U20-EM sogar drei. Trotz einer schmerzhaften Oberschenkelzerrung biss sich Dreispringer Manuel Ziegler bis ins Finale durch und landete dort mit 15,44 auf Rang sieben. Um etwas mehr als eine Sekunde verpasste Hindernisläuferin Julia Kick bei brutalen 37 Grad im Schatten mit unter diesen Umständen sehr guten 10:41 das Finale hauchdünn.  Alles überstrahlte aber die Silbermedaille von Corinna Harrer über 800 m (2:04,51). Unter schwierigen Voraussetzungen – ihr wurde trotz schnellster Vorlaufzeit auf Grund der gemeldeten Vorleistungen Bahn eins zugeteilt – nahm sie das Rennen an und führte das gesamte Feld bis zur 600 m Marke. Ein kleiner Rempler der späteren drittplatzierten Russin machte letztendlich vielleicht sogar Gold zunichte. Mit einem famosen Spurt auf den letzten hundert Metern war es dann die Regensburgerin, die in einer Hunderstel-Entscheidung um Platz zwei bis vier die Nase vorn hatte. „Dann war ich etwas bis viel überfordert“, so ihr Original-Kommentar zum Folgenden: Dopingkontrolle, Siegerehrung und Interviews. Erst nach reichlich mehr als einer Stunde fiel sie überglücklich dem wartenden Trainerehepaar in die Arme und ließ ihren Gefühlen freien Lauf.

Es geht anscheinend in diesem Jahr auch ohne Asse. Nachdem mit den 5 EM-Startern und Mehrkämpfer Stefan Matula gleich ein Sixpack bei den Bayerischen Junioren- und Jugendmeisterschaften fehlte, rechnete niemand mit den dann folgenden 9 (!) Gold-,  6 Silber- und 7 Bronzemedaillen. In die Meisterlisten trugen sich ein: Vera Stelkens (400 m, 400 m Hürden Jun.), Christiane Danner (800 m, 1500 m Jun.), Sebastian Zundler (800 m, 1500 m Jun.), Elena Horn (Stabhoch Jun.), Amelie Garatva (Stabhoch wJA) und Michelle Weitzel (Hoch 1,68 Jun.). Was die Jungen vormachten setzten dann Ende Juli im heimischen Uni-Stadion die Aktiven und Schüler/Innen fort: Diesmal waren es acht Meistertitel, acht Zweite und acht Dritte. Ganz vorne lagen Susi Lutz (1500 m), Vera Stelkens (400 m H), Pamela Spindler (100 m H) Amelie Garatva (Stabhoch, Michelle Weitzel (Hoch und Weit) – alle Frauen – Sebastian Zundler (800 m Männer) und die 4x100 m Staffel der Frauen mit Pam Spindler, Julia Liedl, Vera Stelkens und Michelle Weitzel in kaum für möglich gehaltenen 47,21. Bei den Schülerinnen gewann Anna Lotter mit 2613 Zählern den Blockmehrkampf Lauf in der W14. Zwei Seniorenweltmeister aus Lahti /FIN konnten auch noch gemeldet werden. Iris Hill gewann den Stabhochsprung in der W40 und German Hehn holte sich den Titel in der M35 über 800 m.

Der August – eine Meistersaison auf der Bahn wird zu Ende gebracht

weitzelmichele1_dm09_kiefnerfotoNach bisher elf Deutschen Meistertiteln war das Telis-Team immer noch nicht satt. In Rhede, bei den Deutschen Jugendmeisterschaften wurden die zwei Goldbänke Corinna Harrer und Manuel Ziegler ihrer Favoritenbürde gerecht. Mit einem Start-Ziel-Sieg holte die 800 m Läuferin in 2:05,22 Einzel-Titel Nummer vier in ihre Sammlung und der Dreispringer landete ganz am Schluss mit neuer Bestleistung von 15,77 seinen dritten DM-Coup. Hindernisläuferin Julia Kick wurde auch bei der Jugend, diesmal über 2000 m und in 6:50,57, Dritte, und Nesthäkchen Theresa Piendl überraschte ebenfalls mit Bronze, dies bei der wJB über 1500 m Hindernis (5:03,62). Keine DM ohne Doppelstart für Corinna Harrer. Nach dem Einzelfinale führte sie die 3x800 m Frauen-Staffel im Verbund mit Susi Lutz und Chrissy Danner auf Platz fünf, wobei das Trio ihren eigenen Oberpfalzrekord um zehn Sekunden auf 6:30,66 steigerte. Nicht zu vergessen Amelie Garatva: In einem hochklassigen Stabhochsprung-Finale der wJA blieb für das Telis-Mädel trotz 4,00 m am Ende nur Rang fünf. Nur fünf Tage später durften sich Susi Lutz und Philipp Pflieger bei der WM-Generalprobe im Berliner Olympiastadion als Einzelsieger im U23-Länderkampf Deutschland – Polen – Schweiz/Österreich quasi als Weltmeister mit Hymne und Medaille über 3000 m Hindernis und 3000 m feiern lassen. Wieder vierzehn Tage später machte Michelle Weitzel bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften eine weitere Sensation perfekt. Mit 5423 Punkten wurde sie Deutsche Juniorenmeisterin im Siebenkampf und auch der Jugendliche Igor Rud schlug sich mit neuem Hausrekord im Zehnkampf der mJA von 6945 Punkten grandios. Last but not least wurde Elena Horn Süddeutsche Meisterin im Stabhochsprung (3,70). Anfangs des Monats waren Susi Lutz (3000 m 9:22,24), Philipp Pflieger 1500 m 3:43,65 – 3000 m 7:59,40) und Corinna Harrer (1500 m 4:15,16) in Leverkusen und Wattenscheid auf Bestleistungsjagd gegangen, wobei letztere dabei ihren eigenen bayerischen Rekord um fast sechs Sekunden verbesserte und erstere damit die Pole-Position in der deutschen U23-Wertung nach den 5000 m und 10.000 m auch hier eroberte. Philipp Pflieger indessen war der erste Oberpfälzer der über 7 ½ Runden unter acht Minuten blieb.

Der September – Die Straßenläufer schlagen zu

pfliegerphilipp1_dm10km09_kiefnerfotoDie Erfolgshatz ging weiter und das immer noch im absoluten Bestleistungsbereich. Bei den Deutschen Straßenlaufmeisterschaften über 10 km im friesischen Otterndorf waren die Juniorinnen mit den auf den Plätzen drei, vier und acht einlaufenden Susi Lutz (35:09), Corinna Harrer (35:13) und Chrissy Danner (36:16) eine Klasse für sich in der U23-Teamwertung und auch in der Frauenwertung fehlten mit Veronika Ulrich (35:46) für Chrissy Danner am Ende nur acht Sekunden für Gold und vier Sekunden für Silber. Die am Ende gewonne Bronze war dennoch keine Ersatzmedaille. Bei den Jungs holte sich Philipp Pflieger mit seiner ersten Zeit unter dreißig Minuten (29:35) überlegen die U23-Wertung. Im Verbund mit Dennis Pyka (30:51) und dem sensationell auftrumpfenden Max Meingast (30:58) sprang auch noch ein vierter Platz bei den Männern heraus, sowohl in der Teamwertung als auch für ihn in der Einzelwertung. Veronika Ulrich wurde W40-Dritte. Bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften im oberbayerischen Bergen kam durch das Telis-Frauenteam mit Ellen Clemens (auch noch 4. der Einzelwertung), Michaela Schedler und Rike Mayer-Tancic eine weitere Silbermedaille dazu. Bei den Bayerischen Straßenlaufmeisterschaften im heimischen Gewerbepark war die Frauen- und Männerwertung eine klare Sache für Susi Lutz (35:52) und Philipp Pflieger (30:21). Mikki Heiß gewann die W35-Wertung (36:51), ebenso war die Frauenmannschaft mit Lutz, der auf Platz drei einlaufenden Chrissy Danner und Mikki Heiß (4. der Frauenwertung) vorne. Das Männerteam verfehlte um zwei Sekunden Gold. Damit hatte man in Deutschland während der zurückliegenden neun Monate kräftig abgegrast und auch international Fahne gezeigt.

Der Oktober – auch er sollte für das Telis-Team ein goldener werden

heissmonika1_blv-halbmarathon09_kiefnerfotoAthletin des Monats sollte jedenfalls Mikki Heiß werden. Quasi mit einer hunderprozentigen Ausbeute kehrte die Telis-Langstrecklerin von Ruhstorf zurück. Als einzige Telis-Starterin holte sie zwei Mal Gold. Mit 1:20:49 gewann sie überlegen die Frauenwertung und zugleich auch jene der W35. Das waren dann exakt der 60. und 61. bayerische Meistertitel diesen Jahres für das Telis-Team. Für eine Saison, in der man ausdrücklich nicht auf die Landesmeisterschaftsbilanz achten wollte eine absolut gigantische Ausbeute! Dennis Pyka erprobte sich nochmals über Marathon-Distanz. Beim Essen-Marathon verfehlte er die 2:20er Barriere nur knapp und gewann souverän. Veronika Ulrich, die Bergziege, tat sich die inoffiziellen Langstrecken-Berglaufmeisterschaften (Marathon-Distanz) an und gewann in Söll/Österreich mit der deutschen Mannschaft Bronze. In den deutschen Bilanzen auf leichtathletik.de wurden Susi Lutz und Philipp Pflieger in ihren Disziplinen 3000 m Hindernis und 5000 m in die Top-drei gesetzt und Manuel Ziegler bzw. Corinna Harrer beim Dreisprung und auf der Mittelstrecke als Deutschlands Hoffnungsträger gehandelt. Lutz, Pflieger, Neuzugang Florian Orth, Manuel Ziegler (als einziger deutscher Athlet im Dreisprung überhaupt!) wurden wieder in den B-Kader aufgenommen, Amelie Garatva und Corinna Harrer in der C-Kader und Thresa Piendl in den DC-Kader.

Der November – in Erwartung der Cross-EM

pykadennis_dm-hm09_kiefnerfotoNoch nie hatte die LG Telis Finanz so viele Polepositions in einem Jahr: Corinna Harrer steht in der U20 über 800 m, 1500 m und 10 km ganz oben, Susi Lutz über 3000 m, 5000 m und 10.000 m der U23, Philipp Pflieger über 5000 m und über 10 km in derr U23, Manuel Ziegler im Dreisprung der U20 und U23, die 3x800 m Staffel der Juniorinnen mit Lutz, Danner und Harrer ebenso wie die Halbmarathon-Mannschaft mit Veronika Ulrich, Steffi Volke und Mikki Heiß. Die Auscheidungsrennen für die Mitte Dezember in Dublin stattfindenden Cross-Europameisterschaften sahen nur die „Kurzen“ auf der Erfolgsspur. Corinna Harrer qualifizierte sich als Zweite von Darmstadt ohne Probleme und Chrissy Danner trat nach ihrem vorzüglichen Lauf von Darmstadt (U23-Fünfte) in Roeselare noch sensationeller auf. Als zweitschnellste deutsche Juniorin auf Platz 14 einkommend buchte sie endgültig die Fahrkarte zu ihrem ersten internationalen Meisterschaftseinsatz. Tags darauf stürmte sie freudestrahlend mit ihrem Trainingsplan zu Trainer Kurt Ring: „Schau, was da steht. Wenn ich mich qualifiziere, trägst du mich mit eigenen Händen aus dem Stadion heraus.“ Sie hatte soeben Unmögliches möglich gemacht. Für die „Langen“ Susi Lutz und Philipp Pflieger wurde die Saison einfach zu lange. Nach einem stressigen Radio-Praktikum im August und September für Lutz und einer zwar leichten, aber lästigen Knieverletzung bei Pflieger wollte die nötige Form einfach nicht mehr kommen. Die Neuen sind da. fiegendavid1_kiefnerfotoGleich sieben Mittelstreckler fanden den Weg in die Domstadt. Dass darunter mit David Fiegen aus Luxemburg ein waschechter Vize-Europameister von 2006 mit einer 800 m Bestzeit von 1:44,83 ist, mag einer glücklichen Fügung zuzuschreiben sein. Seine Freundin Jana Beh, eine Hürdenläuferin mit der Bestzeit von 13,98 studiert seit Oktober in Regensburg Medizin und David verlegte so seinen Lebensmittelpunkt nach Regensburg. Beide werden 2010 das Telis Trikot tragen. Aus Roth kam der neue Mitbewohner für’s Athletenhaus Sebastian Reinwand (5000 m 14:34), aus Aalen Jonathan Schaible (3000 m 8:34), der sich eine Verbindung Physiotherapieausbildung und Leistungssport am besten in der Domstadt vorstellen konnte, aus Furth im Wald Florian Zimmermann (3000 m 8:45), aus Rosenheim Gerrit Wagner (3000 m 8:58), der in Regensburg ein Studium begann, sowie der deutsche Jugendmeister von 2008 über 1500 m Florian Orth (800 m 1:49,80 – 1500 m 3:46) und dessen Staffel-Kumpel Felix Plinke (800 m 1:51,47) aus dem Hessischen. Letzte fünf gehören noch dem Juniorenjahrgang 89 an. Auch im Mehrkampf tat sich was: Markus Bösl kehrte von asics Wendelstein zur LG zurück und brachte dabei den Bayerischen Meister Tom Bechert (7200 Punkte), sowie Malte Hartfiel (6800 P.) mit. Ebenso wird Schülerin Katharina Baumann (2000 m 6:56) und Langstrecklerin Anne Haug (10 km 35:09) 2010 das Telis-Trikot anziehen.

Der Dezember – Corinna Harrer holt in Dublin die beste deutsche Platzierung

harrer-dublin09-rinEhre, wem Ehre gebührt: Das gesamte Telis-Team rutscht in der deutschen Vereinswertung mit 157 Zählern auf Platz sechs vor, wobei die U23-Juniorinnen mit 34 Platzierungen Platz eins und die Frauen mit 50 Platzierungen Platz zwei in der Teilwertung belegen. Corinna Harrer erhält den Preis der German Road Races –Vereinigung als beste Nachwuchsläuferin des Jahres und ihr Coach Kurt Ring wird zum Trainer des Jahres gekürt. Für die Regensburger Sportlewrwahl werden Corinna Harrer (Nachwuchs), Susi Lutz (Frauen) und Philipp Pflieger (Männer) von der Mittelbayerischen Zeitung nominiert. Sportlich passiert auch noch einmal Außerordentliches. Bei den Cross-Europameisterschaften am 13. Dezember im Dubliner Santry-Park wuselt sich Corinna Harrer in einer waren Schlammschlacht auf den letzten tausend Metern der 4 km-Distanz von Platz fünfzehn bis auf Platz vier vor, was die EAA-Leute dazu verleitet, auf der offiziellen Live-HP von einer „terrific last lap of Corinna Harrer“ zu berichten, die damit den Grundstück für die Bronzemedaille des deutschen U20-Teams legt. Es sollte die einzige bleiben. Die im U23-Team stehende Chrissy Danner musste , anfangs in der Spitzengruppe mitlaufend, reichlich Lehrgeld bezahlen und wurde bis auf Platz 35 durchgereicht. Das deutsche U23-Team lag damit punktgleich mit dem Dritten Frankreich durch die schwächere dritte Läuferin nur auf Platz vier.