Regensburger Marathonläufer: Vorfreude auf Heim-EM
Ein Beitrag von Andreas Wenleder auf BR24 Sport
München, 9. August 2022 (BR24/Wenleder) - Bei den European Championships in München werden in neun Sportarten Europameister gekürt. Im Marathon ist Regensburg besonders stark vertreten. Die vier Starterinnen und Starter wollen gemeinsam zum Erfolg. Hier geht's zum Beitrag auf den Seiten von BR24
Die "Final Entries" als erste EM Bestimmungsgröße
Miriam Dattke und Domenika Mayer im Dunstkreis der EM Top Ten im Marathon
Regensburg, 9. August 2022 (orv) – Die Final Entries, die endgültigen personelle Disziplin-Aufstellungen der Nationen, sind heute auf den Seiten der European Championships erschienen. Sie gelten nun als erste Einordnungshilfe für den späteren Wettkampf. Für Regensburgs Marathonläuferinnen ist dabei auf den ersten Blick alles sehr vielversprechend. Nach den diesjährigen Bestleistungen geordnet zieren Domenika Mayer und Miriam Dattke mit ihren im Frühjahr sekundengleich gelaufenen 2:26:50 Stunden zusammen den zweiten Platz im Teilnehmerfeld des Marathons gefolgt von zwei weiteren deutschen Frauen. Der zweite Blick ist aber ein realistischer. „Da viele europäische Spitzenläuferinnen in diesem Jahr gar nicht die Marathonstrecke gelaufen sind, sondern sich schon 2021 für die Europameisterschaften qualifiziert haben, gehören unsere beiden Läuferinnen zwar zum Vorderfeld, sind aber natürlich nicht zwangsläufig Anwärterinnen auf eine Einzelmedaille oder Team-Gold“, relativiert Telis-Teamleiter Kurt Ring die nackten Zahlen.
Hört endlich auf mit der Highlight-Dichte
Den Athleten/-innen fehlen wertvolle Regenerationszeiträume
Regensburg, 9. August 2022 (orv) – Das Phänomen ist aus dem Profifußball längst bekannt: Wenn sich im Frühjahr für die Champions League Teams die wichtigen Highlight Spiele verdichten, steigt die Zahl der Verletzungen. Eigentlich ist das ein logischer Ablauf. Hochleistungssport ist im Grunde eine enorme Überforderung des normalen Leistungsbereiches eines Körpers, auch eines für Höchstleistungen trainierten Sportlers. Nach uralten Gesetzen der Trainingsmethodik sollte nach intensiven Belastungen immer eine Regenerationsphase, ja sogar Regenerationsperiode folgen. Tritt das nicht ein, reagiert der gestresste Körper nicht nur mit Müdigkeit und Formverlust, sondern nicht selten auch mit erhöhter Krankheitsanfälligkeit und Verletzungen, die meist unmittelbar nach einem Höhepunkt am Beginn der regenerativen Tage auftreten. Neben dem körperlichen Stress, dem die Athleten in solchen Situationen unterworfen sind, kommt gleiches Maß an psychischer Belastung noch dazu. Die ganze Problematik wird jetzt in aller Deutlichkeit bei der Dichte der Höhepunkte in der Leichtathletik zu beobachten sein. 2021 gab‘s Olympische Spiele, 2022 Weltmeisterschaften und Europameisterschaften, 2023 folgen Weltmeisterschaften und 2024 wieder Olympische Spiele mit kurz darauffolgende Europameisterschaften. Die durch die Pandemie entstandenen Terminverschiebungen haben die Abfolge sogar noch verdichtet. Deshalb mein Appell an die Funktionäre der internationalen Fachverbände: Hört endlich auf mit diesem Unsinn. Hochleistungssportler sind keine Roboter, sondern auch nur hochsensible Menschen, die man nicht einfach nur austauschen kann. Marketing und damit Gewinnmaximierung für die Verbände mag wichtig sein, das Wichtigste aber sind die Athleten/-innen selbst.
Leichtathletik WM Eugene 2022 – ein internationales und nationales Mahnmal?
Eine Nachbetrachtung von Helmut Digel, dem ehemaligen Präsidenten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes
Für den Präsidenten von World Athletics waren die Weltmeisterschaften von Eugene „The Greatest Show on Earth“. Wer diese Weltmeisterschaft vor Ort gesehen oder mitten in der Nacht im deutschen Fernsehen mitverfolgt hat, muss sich die Frage stellen, warum verantwortliche Sportfunktionäre¹ immer wieder dazu neigen, sich selbst zu belügen. Wäre World Athletics zur Selbstkritik fähig, so müssten die Verantwortlichen eine ganze Reihe von Fragen stellen, deren Antworten vermutlich äußerst schmerzlich sind. Hier geht's weiter auf den Seiten von sport-nachgedacht.de ...
Nun ist auch Mona Mayer bei der Heim-EM dabei
Telis Langsprinterin für den 4x400m Staffelpool nachnominiert
Regensburg, 8. August 2022 (orv) – Sprichwörtlich auf den letzten Drücker ist nun auch noch 400m Ass Mona Mayer auf den EM-Zug aufgesprungen. Das Rennen am zurückliegenden Samstag beim Lohrheide Meeting in Wattenscheid gab letztendlich den Ausschlag. Mit 53,15 Sekunden war die 21Jährige dort persönliche Jahresbestleistung als Zweite gelaufen. Grund genug für den Bundestrainer, die amtierende Deutsche Juniorenmeisterin für die 4x400m Staffel zur Heim-EM in ihrer Heimatstadt mitzunehmen. Überglücklich übermittelte sie heute mittags via Telefon Telis-Teamleiter Kurt Ring die frohe Botschaft. „Nach all den Unannehmlichkeiten, die die Saison für sie mitbrachte, möchten wir Mona sowie ihrer Mutter und Trainerin Ruth Mayer besonders herzlich für den Überraschungscoup gratulieren“, sagte Ring nicht ganz ohne Stolz, „wir haben immer an sie geglaubt, dass sie den Traum doch noch wahr machen kann.“