
Für den Schützling von Steffi Pietsch spricht im Weitsprung dieses Jahres einiges: Da wäre einmal ein Feuerwerk von guten Serien bei allen bisherigen Events mit einer Spitzenleistung von 6,50, die heuer nicht ganz so ausgeprägte Masse an Topspringerinnen bei der DM und natürlich alle Duelle, die sie stets in Konkurrenz mit den übrigen Deutschen vorne sah. Ärgste Konkurrentin wird die Hamburgerin Nadja Käther sein, die mit 6,58 auch die deutsche Jahresbestleistung hält. Den Hecht im Karpfenteich sollte WM-Silbermedaillengewinnerin Jennifer Oeser, eigentlich im Hauptjob Mehrkämpferin, abgeben.

Über 800 m will David Fiegen seinen Weg zu alter Stärke fortsetzen. Robin Schembera und Sebastian Keiner, beide schon mit 1:46er Zeiten glänzend, sind noch kein Thema, der Endlauf aber Pflicht und eine 1:48er Zeit ebenso wünschenswert. Ob der Luxemburger im Telis-Trikot dann auch nach Paris reist, wird erst ganz kurzfristig entschieden. Die Qualifikationshürde ist auf Grund der fehlenden Konkurrenz im Heimatland hier nicht der entscheidende Faktor. Top-ten ist die Zielvorgabe für die drei Mittelstreckler Felix Plinke (1500 m), der freilich erst den Vorlauf überstehen muss, sowie Felix Hentschel und Julian Flügel, die beide über 3000 m antreten werden.
Etwas komfortabler ist die Ausgangssituation bei den Läufen der Frauen. Da wäre zunächst das Duo Corinna Harrer und Susi Lutz über 3000 m. Erstere hat vom letzten Jahr eine Scharte auszuwetzen, als sie das Rennen als Neunte völlig indiskutabel in die Binsen setzte und letztere will mit ihrem eigenen Vorurteil aufräumen, dass in der Halle das nicht geht, was schon so oft im Sommer möglich war. Letztendlich befinden sich die beiden in vorzüglicher Winterform und selbst die Erste der Nennliste, Agatha Strausa aus Fürth, musste dies bei den Landesmeisterschaften als geschlagene Dritte neidlos anerkennen. Bei einem weiteren Trainingslager zusammen mit Florian Orth und Teamkollegin Christiane Danner haben die beiden Telis-Asse noch einmal mächtig zusätzlich an der Formschraube gedreht.

Da blieben letztendlich noch die beiden Telis-Sprinterinnen Pamela Spindler und Susi Zimanyi. Erstere schenkt sogar ihren möglichen Finalplatz über die Hürden her, weil sie für den Sommer noch mögliche Geschwindigkeitsressourcen über 60 m und 200m in der Halle frei schaufeln will. Letztere hofft über Zuwüchse im kurzen Bereich (60m) Monate später das Unternehmen „200 m unter 24 Sekunden“ voran treiben zu können. Die Endläufe in Leipzig werden für die beiden aber eher ein Traum bleiben.