
Als einer der Mitfavoriten ins Rennen gegangen, musste Julian Flügel schon frühzeitig den wie entfesselt davon stürmenden Ostheimer Manuel Stöckert zwar ziehen lassen, den Rest des Feldes hielt er aber gut in Schach, „auch wenn es am Ende dann doch noch ein wenig eng wurde“. Mit Stöckert, Flügel und Tobias Gröbl von der LG Zusam setzte sich ein rein bayerisches Trio auf den Medaillenrängen durch und wäre da nicht der Kasselaner Jens Nerkamp gewesen, hätte es auf den ersten sechs Plätzen mit dem fünften Tobias Schreindl und dem Sechsten Valentin Unterholzner einen weiß-blauen Totaltriumpf gegeben. Mit Susanne Hahn bei den Damen setzte sich die erfahrenste Läuferin durch. Die Regensburgerin Steffi Volke konnte lange in der Spitzengruppe mit halten, musste dann aber bei Kilometer 16 wegen Seitenstechen abreißen lassen.
„Es waren keine einfachen Bedingungen mit der hügeligen und eckigen Strecke und den am Ende fast sommerlichen Temperaturen. Deshalb muss ich vor meinen Athleten den Hut ziehen. Viele setzen persönliche Bestzeiten, die Mannschaften waren so schnell wie nie zuvor und mit etwas Glück wäre noch ein weiterer DM-Titel und zwei Bronzemedaillen möglich gewesen“, sagte Telis-Teamchef Kurt Ring zu einem erneuten erfolgreichen Auftritt seiner Blauen. Etwas geschmerzt hat ihn wohl die knappe Niederlage seiner Frauenmannschaft, die am Ende ganze 23 Sekunden hinter der LG Eintracht Frankfurt lag. Zu allem Überfluss verpasste dann auch noch Team 2 mit Anna Plinke (1:20:45), Felicitas Mensing (1:20:58) und Juliane Straub (1:22:59) um ganze acht Sekunden als unglückliche Vierte den Bronzeplatz. Der wäre auch für Junior Moritz Steiniger drin gewesen, wenn ihn nicht permanente Wadenkrämpfe immer wieder zu einer langsameren Gangart gezwungen hätten. Am Ende fehlten ihm 21 Sekunden.
„ Mit unserer Rentnerinnen-Band haben wir die Vollprofis aus Frankfurt ganz schön ins Schwitzen gebracht“, sagte Telis-Urgestein Mikki Heiß zum Auftritt der Telis-Damen und hatte damit gar nicht so unrecht. Das Telis-Trio, allesamt der Seniorinnenklasse W35/40 angehörend, ist zudem voll berufstätig und betreibt sozusagen ambitionierten Feierabendsport, der dazu reichte, am Ende das beste Regensburger Damen-Teamergebnis aller Zeiten abzugeben und den deutschen Seniorenrekord um zirka 15 Minuten zu verbessern. Während das Männer-Ergebnis mit wenigen Sekunden vor dem Gutsmuths-Rennsteiglaufverein sehr knapp ausfiel, protzten die Junioren mit über 11 Minuten Vorsprung vor dem Zweiten. Man wäre damit bei den Männern auch Zweiter geworden.
Trotz des zweiten Platzes in der Mannschaftswertung strahlten Steffi Volke und Julia Galuschka über das ganze Gesicht. Schließlich hatten sie trotz schwieriger Bedingungen ihre persönlichen Bestzeiten erheblich gedrückt und Mikki Heiß verlor sogar 10 Tafeln Schokolade an ihren Trainer Kurt Ring, weil sie die von ihm prognostizierte Zeit von „unter 18:30“ nicht glauben wollte und mit ihren 1:18:19 sogar noch ganz nahe an ihren Allzeitrekord von knapp 1:17 heranlief. Bei den sehr stark besetzten Meisterschaften lief es dagegen für die Seniorentruppe des SWC Regensburg nicht ganz nach Wunsch. Am Ende blieb man medaillenlos. Das M35-45 Team mit Rudi Salzberger (M45/5. – 1:14:36), Peter Kozlowski (1:16:00) und Stefan Hauptmann (1:16:24) wurde ebenso Sechster wie das W35-45 Team mit Constanze Boldt (W40/4. – 1:22:19), Katharina Machura (1:31:58) und Sonja Hackl (1:34:12). Auf Platz 8 landete W45-Seniorin Rieke Mayer-Tancic (LG Telis Finanz – 1:29:39) und das zweite Männer-Team der LG Telis Finanz mit Moritz Steininger, Felix Plinke (1:11:18) und U23-Mann Jonas Fischer (1:13:47). Telis-Neuzugang Monika Rausch verbesserte sich auf 1:23:40.