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Der Leistungssport lebt von Emotionen, jetzt ist aber Rationalität gefragt

Regensburg, 3. April  2020 (orv) – Die Olympischen Spiele wie auch die Europameisterschaften im Fußball, zwei ursprünglich absolut dominierende Sportevents des Sportjahres 2020, sind inzwischen ins nächste Jahr verschoben worden. Unzählige kleinere und größere Sportveranstaltungen bis dato Ende Mai mussten abgesagt werde. In der ganzen Republik wurde ein strenges Kontaktverbot bis vorläufig mindestens 20. April angeordnet. Das Volk nimmt alles angesichts der Corona-Pandemie geduldig hin. Einerseits aus logisch nachvollziehbaren Gründen, andererseits aber auch aus Furcht vor der Ansteckung. Nur noch wenige durchbrechen diese Linie und zeigen sich uneinsichtig. Die Spezies Leistungssport ist derzeit auf absoluten Stillstand gesetzt – auch König Fußball, für den in normalen Zeiten nicht selten eigene Gesetze gelten.

Der wirtschaftliche Schaden ist immens, der emotionale ebenso. Man beginnt abzuwägen zwischen Aufwand und Ertrag. Immer noch steht aber der Schutz des Lebens im absoluten Vordergrund des allgemeinen Denkens – wie lange noch? Viele beginnen jetzt den Wert eines menschlichen Lebens in Euro oder auch anderen Währungen zu berechnen. Fragen wie „was hilft uns die beste medizinische Versorgung, wenn sie nicht mehr bezahlt werden kann“ machen die Runde. Die Macher der Nation, gleich auf welchem Gebiet scharren schon längst wieder mit den Hufen. Zurück zum Gewohnten, koste es, was es wolle. Natürlich ist da auch der Leistungssport dabei, der es aus seiner rudimentären Zielsetzung gewohnt ist, die eigene Gesundheit dem Erfolg unterzuordnen. Dass diese emotional getriebene Prämisse in aller Regel rational falsch ist, dafür ist in Zeiten des ungeduldigen Hufscharrens der Protagonisten keine Zeit gegeben. Alle wollen sie jetzt zurück zu ihren Trainingsstätten, um an der Form zu feilen, die sie im Frühjahr und Frühsommer konkurrenzfähig macht.

Ein etwas genauerer und wohl überlegter Blick auf die derzeitige Saison 2020 sei dennoch erlaubt. Diese ganz spezielle Sommersaison kennt in der Geschichte der Trainingsmethodik kein Äquivalent. Alles ist anders. In der ursprünglichen Jahresperiodisierung ist der Mai plötzlich ein Februar geworden, auch wenn draußen alles blüht. Bundestrainer Thomas Dreißigacker vermutet erste Leichtathletikveranstaltungen frühestens Anfang bis Mitte Juli, Deutsche Meisterschaften wären dann Ende August möglich. An Europameisterschaften zu diesem Zeitpunkt glaubt er eigentlich nicht mehr, wie viele andere auch. Er hofft zumindest für die Läufer auf einen gefüllten Herbst. Das wäre zumindest ein kleiner Silberstreif für einen kleinen Teil der Leichtathleten.

So klein dieser Hoffnungsschimmer, so unsicher der Qualifikationsraum für die dann in 2021 zu erwartenden internationalen Meisterschaften auch sein mag, der Deutsche Leichtathletik-Verband muss jetzt Führung übernehmen und seine Vorstellungen öffentlich kundtun, wie er gedenkt, die Saison 2021 anzugehen, zumindest in groben Zügen. Der Termin der Olympischen Spiele mit ihrem Sonderstatus „Tokio 2020“ ist auf den Tag fix. Die Nominierungsrichtlinien können hier schon umgeschrieben werden. Einzige Variable darin sollte der Beginn des neuen Qualifikationsraumes sein, der dann beginnen möge, wenn sich die Verbände auf den Wiedereintritt ins Wettkampfgeschehen geeinigt haben. Allein dieser kleine Satz genügt, um eine gewisse Planungssicherheit zu gewähren. Aus Gründen der Fairness sollten bereits erzielte Olympianormen und EM-Normen, in den alten Qualifikationsräumen erzielt, laut IAAF-Empfehlung ihre Gültigkeit behalten.

Um auch national, im Hinblick auf mögliche mögliche Saisonziele, die Chancengleichheit zu bewahren, ist für den Deutschen Leichtathletik-Verband eine enge Koordination mit den politischen Ebenen in Bund und Ländern zu empfehlen. Die Sportanlagen lieber später für die allgemeine Benutzung zu öffnen als erneut wieder schmerzliche Rückschläge hinnehmen zu müssen, ist ein vernünftiges Gebot der außer Rand und Band geratenen Normalität. Der Sport, auch der Leistungssport, selbst derjenige der Profi-Leichtathleten ist keine existentielle Notwendigkeit für eine Gesellschaft. Vielmehr ist er immer noch die schönste Nebensache der Welt. Alles ist im Sport derzeit auf „später“ verschoben, es läuft also nichts davon.