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Von Kurt Ring, Trainer der Laufgruppe der LG Telis Finanz Regensburg

Eine etwas ungewöhnliche Laudatio an meinen alten Mentor Lothar Pöhlitz, dem es in den letzten zwanzig Jahren gelungen ist, in deutscher Sprache alles aufzuschreiben, was man zum Thema Leistungssport Laufen wissen muss. Für mich selbst war er die Initialzündung dafür, dass ich vom Übungsleiterlehrling zum ordentlichen Lauftrainer reifen konnte und so zweimal mit Athleten/Innen Olympische Spiele erleben durfte.

Ruhestand1 privatLaufzeit Foto

Es war Ende der 80er Jahre, als ich als stolzer Jungtrainer einer B-Kader-Athletin zum ersten Mal Lothar Pöhlitz begegnete, damals in seiner Eigenschaft als Bundestrainer Frauen Langstrecke. Für mich war das emotional wie ein Tsunami. Endlich einer, der zum Laufen auf hohem Niveau ohne Umschweife aussprach, was Sache war. Deutlich, überzeugend und kompromisslos. Welch ein Unterschied zu dem, was ich vorher kennen gelernt hatte! Seine Wochenendlehrgänge waren legendär und ich habe sie so auch in der Zeit nach Lothar als Bundestrainer nicht mehr erlebt: Um 6.30 Uhr ging es noch bei Dunkelheit los. Wenn wir Heimtrainer nicht beim Training an den Athletinnen beschäftigt waren, stopfte er uns geradezu voll mit Wissen über den Hochleistungssport Laufen – und das regelmäßig bis abends um 23 Uhr.

In meinen privat schwierigen Jahren der Anfangs-90er habe ich Lothar Pöhlitz dann ein wenig aus den Augen verloren, ehe er mich, den Lehrling, bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften 2003 in Stockach wieder  ansprach. Er sei jetzt als Bundestrainer in Rente und bereit,  auch nach seiner Profilaufbahn etwas für die Lauferei zu tun. Es war der Beginn einer großartigen Zusammenarbeit, in der in den folgenden fast 20 Jahren Lothars drei Bücher entstanden. Die Leichtathletik Coaching-Academy wurde im Netz geboren und meine Wenigkeit bekam Wissen zur Verfügung gestellt, das Lothar aus der ganzen Welt des Laufs zusammenkramte. Seine eigentliche Zielsetzung erreichte Lothar dabei aber nicht. Das lag keineswegs an ihm selbst. Er wollte, dass auf dieser von ihm geschaffenen Plattform eine rege Diskussion mit Artikeln über das Thema „Hochleistungssport Laufen“ entstehen würde. Er hat von der deutschen Szene dagegen eisiges Schweigen bis in die Höhen des nationalen Verbandes geerntet. Mit nun 85 Lebensjahren stellte in diesem Herbst „seine“ Plattform in den Ruhestand. „Es ist jetzt alles zum Thema Lauf gesagt“. Aufrufen unter http://www.la-coaching-academy.de/ kann man sie jedoch noch weiterhin.

Im Grunde, lieber Lothar, bin ich Dir fast dankbar, dass viele in Deutschland sich mit Dir nicht austauschen wollten. Die Anzahl der deutschen Toptrainer/Innen blieb - vielleicht auch deswegen - überschaubar. Es war daher mitunter in den letzten zehn Jahren ganz einfach, hier in Regensburg, in der südlichen Provinz der Republik, auf nationaler Ebene ein konkurrenzfähiges Laufteam aufzubauen, wenn es um Titel ging. Das, was Lothar von Anfang an wollte, ist uns Zweien, zumindest im kleinen Rahmen, gut gelungen. Im Ringen um das beste Training für meine Athletinnen und Athleten haben wir uns bisweilen stundenlang bis zur Erschöpfung um die „Wahrheit gefetzt“, ich mich sicher weiter entwickelt im Nachdenken über die Laufmethodik. Unsere Frauen mussten uns dann regelmäßig wieder auf Normalmaß herunterfahren, weil wir uns in der Thematik meist total verbissen hatten. Dass ich diese Gespräche überhaupt führen  konnte, verdanke ich nur  Dir, lieber Lothar.

Ich bin stolz, dass Du mich inzwischen in meiner Meinung absolut achtest, mich, den Wald- und Wiesentrainer,  aus deiner Sicht eines ehemaligen DLV-Teamleiters und erfolgreichen Olympiatrainers. Eine kleine Geschichte möchte ich aber am Ende schon noch loswerden. Du, als Wissenschaftler und Autor von Laufdokumentationen, konntest Dir beim Herstellen des ersten Buches nicht vorstellen, dass sich so ein Buch auch wirtschaftlich rechnen muss. Wir haben Dich monatelang im Glauben gelassen, dass es dieses eine Buch von Lothar Pöhlitz nie geben würde. Ich muss zugeben, die Anrufe in dieser Zeit sind weniger geworden, Dein Frust darüber war bis aus Kürten zu spüren. Der Digitaldruck hat es dann doch möglich gemacht und genau an Weihnachten kam dann bei Dir ein Paket an. Ganz oben, die üblichen, von mir gebackenen Weihnachtskekse, darunter der obligatorische Laufkalender und dann eben noch DEIN fettes Buch. Deine Liebe Frau Waltraud hat mich gleich am ersten Weihnachtsfeiertag angerufen. „Der Heilige Abend war für Lothar gegessen. Er hatte sein Buch und das übrige Drumherum an diesem so feierlichen Tag war fast vergessen.“ Spätestens da wusste ich, was ich eigentlich schon lange gewusst hatte: Wir waren echte Freunde geworden!

Chapeau und all meinen Dank an Dich!