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Leistungsgesellschaft1 GRR dlv Foto

Von Lothar Pöhlitz*

Prof. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln, die über viele Jahre versäumt hat die aktuell fehlenden Profi-Trainer für den Hochleistungssport in vielen Sportarten auszubilden, kritisierte in WELT.de vom 3.4.2021 Regierung und DOSB, weil zu viele Deutsche schon nicht mehr richtig gehen und laufen können und Kindern die Koordination fehle. Und benennt, nicht zum ersten Mal, die Ursache für körperliche und geistige Degeneration im Bewegungsmangel. Sport an der frischen Luft fordern inzwischen auch die Aerosol-Forscher und warnen vor körperlichen und psychischen Konsequenzen der Sauerstoff-eingeschränkten-Bewegung von Kindern im Vereins- und Schulsport. Wie recht sie haben. Leider reagierten Regierung und DOSB bisher nicht, obwohl sie bestimmt insgeheim stolz auf gesunde und starke Kinder, aber auch deutsche Spitzenleistungen gegen die Welt bei Olympischen Spielen der Zukunft wären. Da bleibt nur die Hoffnung auf die neue Regierung das sie vielleicht mehr für den Sport übrighat.

 

„Spitzenleistungen gegen die Weltbesten erfordern Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft in einer Leistungsgesellschaft“

Die Leistungsfähigkeit eines Landes bei Olympischen Spielen, WM oder EM zeigt sich nicht nur in Sportlerleistungen, sie braucht dafür die Führungsfähigkeit, Sponsoren, Wirtschaftskompetenz, die Leistungskraft jedes Einzelnen und die Qualität des Managements in den Führungsetagen. Sie müssen wenigstens den „Goldkörnchen“ die Möglichkeiten, Bedingungen zum modernen Hochleistungstraining geben. Der körperliche und geistige Leistungsverlust vieler während der Pandemie wird auch im Spitzensport seine Spuren hinterlassen, auch weil „man“ sich Jahre kaum um die BASICS für „Erfolge gegen die Welt“, das Kinder- und Jugend-Leistungstraining in den Vereinen und den Schulsport, gekümmert hat.

Nach der Pandemie wird auch die Leistungsfähigkeit deutscher Mittelstreckler, Langstreckler, Straßenläufer und Läuferinnen vor allem davon bestimmt werden, wie sie die Ausfälle “im Feld-, Wald-, Wiesen-, Bahn- und Krafttraining“ mit ihren Trainern, gegenüber dem im Prinzip bekannten Training der Weltbesten, nacharbeiten können und wann sie den vielen Läufern anderer Länder wieder auf breiterer Front in deren immer längeres Höhentraining folgen können. 

Für Mittel- und Langstreckler und ihre Trainer bedeutet das erst einmal mehr und auch mehr Komplexität, mehr Ausdauer, spezielle Kraft, Beweglichkeit, Schnelligkeit und die Mentalität für Siege. Dafür muss schon früh der „Ausbildungs-Typ“ berücksichtigt werden, für mehr Schnellkraft oder für mehr Ausdauer. Und ob man dafür auch die notwendige Belastbarkeit, Laktattoleranz und mentale Stärke aufgebaut hat. Die Agonisten und die Antagonisten, die Laktatverträglichkeit für Deine Strecke, die Frequenz für den kurzen oder langen finalen Spurt. Weißt Du eigentlich was Deine Gegner können, die Du besiegen willst? Bist Du überzeugt davon, dass Du mehr kannst, besser bist als die anderen. Hast Du wirklich für die dafür notwendige neue persönliche Bestleistung trainiert? Auch mehrmals in den Wochen. Das alles führt doch im Endeffekt erst zu mehr mentaler Kraft, der Mentalität, die Du für Deine Siege brauchst. Im Leistungssport geht es doch darum, in Deinem Bereich, auf Deiner richtig ausgewählten Laufstrecke, so gut zu werden, dass andere nicht folgen können

Leistungsgesellschaft2 Kiefner Foto

Selbstvertrauen baut sich in praktischer Arbeit auf, wenn Du Deines „Trainers Hass-Programme“ schneller als Du für die neue Bestleistung bewältigst und Deine Unterdistanzprogramme neue Perspektiven eröffnen. Dafür braucht man in der Vorbereitung die, natürlich dafür geeignete ST- oder FT- Muskulatur, die speziellen Kraftprogramm-Kombination in der Kraftausdauer, der speziellen Kraft oder als Mittelstreckler die grenzwertigen Weiten oder Höhen in den Übungen, die der Trainer Plyometrics nennt.

Mentalität zeigt sich als vorherrschende psychische Persönlichkeitseigenschaft die sich im Leistungssport im Verhalten widerspiegelt. Sie wird als angeboren beschrieben, bezeichnet die psychische Widerstandsfähigkeit, schwierige Situationen besser als andere zu bewältigen. Mentale Stärke im Leistungssport wird Läufern und Läuferinnen zugeschrieben deren Einstellungen, ihre Belastungs- und Leistungsbereitschaft, in der „Härte gegen sich selbst“, durch vorwiegend positive Gedanken, auch grenzwertige Anforderungen offensiv und besser als ihre Gegner im Training und im Wettkämpfen bewältigen. 

Spitzenleistungen erfordern das der/die Läufer/innen spüren, dass sie topfit sind. Die Überzeugung sehr gut trainiert zu haben hilft sehr gute Leistungen - „offensiv bereit“ - abliefern zu wollen.

Spitzensportler die ihre beste Leistung bei Höhepunkten „abliefern wollen“ müssen lernen ihr individuelles körperliches und mentales System, im Gehirn programmiert im Wettkampf einzusetzen. Deshalb sollten sie und ihre Trainer, neben ihrem komplexen Training, das sportpsychologische Training in ihren langfristigen Aufbau einbeziehen. Leistungssport-Psychologen können vor allem helfen, wenn Läufer – wie nicht so selten - unter Druckbedingungen ihre Ängste nicht besiegen, immer wieder ihr Leistungspotential nicht abrufen können.

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Glauben – Wollen - Selbstvertrauen

Den oft knappen Unterschied zwischen den drei auf einem Podium findet man in der Regel, trotz sehr guter sportlicher Form, in ihrer mentalen Stärke, in der Kampfkraft, die es ermöglicht in Endphasen Schmerzen zu ertragen und physische Grenzen zu überwinden. Viele haben durch ihre Ausbildung Ängste überwunden, die wir alle kennen: Zweifel, Leiden, Versagensängste, um nur einige zu nennen. Sie haben im harten Training ihre psychophysischen Grenzen verschoben und ihre gewonnenen Überzeugungen zuerst im Training, danach in Wettkämpfen in immer neuen persönlichen Bestleistungen präsentiert.

Alle wissen, dass es Siegertypen, mental Starke gibt. Trainer sollten deshalb die suchen, die anders sind als andere Kinder und Jugendlichen. Oft sind es Mädchen, die in ihre Kindheit und Jugend von der Mama mehr gefordert wurden als Jungen. Die die noch einmal richtig Gas geben, wenn die anderen schon stöhnen oder nach hinteren Plätzen von Mama in den Arm genommen werden. Dafür muss, altersgerecht rund um die Gesundheit möglichst früh wohldosiert das Muskelkorsett, Sehnen und Bänder gestärkt und erste Erfahrungen mit Wettkampfteilnahmen gesammelt werden.

Trainer müssen sich im Rahmen der sportpsychologischen Möglichkeiten besonders mit dem neuen volitiven Potenzial und der Angst ihrer Läufer vor Wettkämpfen beschäftigen. Dafür müssen sie aber selbst psychisch stark und Siegertypen sein. Ein gutes Trainingsklima und eine gegenseitige Akzeptanz ermöglichen schnellere Fortschritte. 

Mit Entspannungs-Techniken, Atemübungen und Konzentrationsübungen können Athleten vor Wettbewerben ihre Leistung optimieren. Dazu müssen sie lernen sich zu entspannen und positiv bereit zu sein, die in die Rennen mitgegebenen Aufgaben zu erfüllen und erfolgreich zu sein oder vielleicht sogar gewinnen zu wollen.   

Wer schnell laufen will, muss auch schnell trainieren – wollen

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Negative Einflüsse sind: fehlende Bedingungen für die notwenige Belastung, Angst, Taktik-Unsicherheit, zu hohe Ziele, Müdigkeit, Wetter, öffentlicher und privater Umfeld-Druck, Trainer- / Manager-Einflüsse, Gegner, negative Gedanken usw.

Man kann nur was man will, von was man überzeugt ist und ausreichend geübt hat

„Selbstvertrauen sowie Durchhaltefähigkeit und Risikobereitschaft für den Wettkampf entwickeln sich vor allem aus Aufbauwettkämpfen und dem wettkampfspezifischen Ausdauertraining, d.h. aus Trainingseinheiten, in denen im Vergleich zur geplanten Zieldisziplin, in Streckenlänge und Geschwindigkeit wettkampfnahe, harte Anforderungen zu bewältigen sind. Erfolgreich realisierte Belastungen können den Sportler am besten überzeugen, dass sie das absolvierte Training zu den angestrebten Zielleistungen im Wettkampf führen wird. Motivation, Glauben und Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten werden am meisten durch positive Erfahrungen gesteigert. Erfolge im Training und Wettkampf und das Lob des Trainers verstärken Gefühle und Antriebe für mehr“

                                                                                                                                 (Lothar Pöhlitz LCA)

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*Lothar Pöhlitz – seit 1957 Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1959-1971 Trainer und Cheftrainer beim SC Chemie Halle / 1971-1979 Leiter des Wissen-schaftlichen Zentrums Lauf/Gehen im DVfL / 1979-1985 Sprinttrainer beim TSV Bayer 04 / 1980 - 1998 DLV- Bundestrainer Lauf / zuletzt Teamleiter Marathon / Straßenlauf / 3x Olympia-Trainer für Deutschland / Lang-jähriger Dozent an der Trainerakademie Köln und DLV-Trainerschule 

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