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Deutsche Titelkämpfe in der eigenen Zwangsjacke

Koblenz, 26. Juni (orv) -  Wenn man sich den wie immer gut präsentierten Livestream zu den an diesem Wochenende in Koblenz stattfindenden U23-Meisterschaften anschaut, bekommt man auf dem ersten Blick gute deutsche Nachwuchs-Leichtathletik geboten mit durchaus guten Leistungen auf den vorderen Plätzen. Der zweite, quasi der hinter die Kulissen dieser DLV Meisterschaften, die anscheinend bei den Verbandsoberen nicht hoch im Kurs zu stehen scheinen, ist dann aber ein ganz anderer.

 

Angesichts einer Inzidenzzahl für Koblenz von fast gegen Null gehenden 3,5 Punkten, befremdet die Tatsache, dass an beiden Tagen trotz bundesweiter Zuschauerfreigabe von mindestens 500 Fans, trotz weitergehender Testfreiheit bei vielen anderen Veranstaltungen, trotz allgemeiner Maskenfreiheit im Freibereich der Innenstädte, einschließlich stark frequentierter Plätze, trotz anderer deutlich gelockerter Coronamaßnahmen, die Meisterschaftstage als Geisterspiele am legendären Stadion am Oberwerth verkommen. Mit strengen Hygienekonzepten aus der Hochzeit der Pandemie, verrückt hohen Normleistungen und extremen Betreuer*innenbeschränkungen lockt man die jungen Menschen nicht zur Leichtathletik, im Gegenteil man hält sie künstlich davon ab. Wo allerorts bereits wieder Meetings mit 600, 700 oder 800 Teilnehmer*innen erfolgreich  aus dem Boden schießen, tummeln sich am ersten Tag der U23 DM gerademal rund 200 innerhalb eines siebenstündigen Meisterschaftsprogramm und man kann davon ausgehen, dass sich selbst in den Stoßzeiten selten mehr als einhundert Aktive im weiten Stadionbereich verirrten.

„Angst fressen Seele auf“ heißt ein legendärer Film von Rainer Werner Fassbinder. Gerade dieser Angstvirus scheint den DLV Organisationsstab betreffs Deutsche Meisterschaften akut befallen zu habne, nämlich die Angst, ja nichts falsch zu machen. Oder anders rum: Wer fast alles verhindert, kann wenig falsch machen. Das einzige, was in Koblenz wirklich glänzt, sind die Leistungen der wenigen zugelassenen Athleten*innen, zum Teil nicht ausreichend betreut von nicht zugelassenen Trainer*innen und vor null Zuschauern. Ich meine, es wäre seit den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig genügend Zeit geblieben, die  entsprechenden Verordnungen den jetzigen Bedingungen anzupassen und sie zeitadäquat den zuständigen Ordnungsämtern mit der Bitte um Zulassung der Erleichterungen vorzulegen. Das ist sicher kein Hexenwerk. Will man dies vielleicht im Sinne des Nachwuchses beim DLV gar nicht oder noch viel schlimmer: Ist man zu solchen Korrekturen nicht mehr in der Lage? Und wiederum bleiben fast fünf Wochen Zeit, bis zu den nächsten Titelkämpfen, denen der U20 und U18 tätig zu werden. Schau‘n ma mal. Wie schon Franz Beckenbauer vor vielen Jahren zu sagen pflegte.