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Verändern mit dem Positiven der Vergangenheit

Leistungsprinzip - Trainer - Vereinssport - Schulsport - LV-Kinder-Trainingszentren - Talente entwickeln - Sportschulen - Bundesstützpunkte / OSP - BT-Trainer- & Trainerausbildung - Höhentraining – Führungspersonal, Politik & die Medien - alles für Deutschlands Gesundheit durch Sport und für das Weltniveau im Sport         

Von Lothar Pöhlitz* 

Erfahrungen und Empfehlungen – nach einem Leben für den Leistungssport: 

Mit 16 Übungsleiter - mit 22 Diplomsportlehrer für Leistungssport - mit 32 Cheftrainer – mit 36 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums für Lauf-Trainingsmethodik - mit 45 DLV-Bundestrainer-Lauf - mit 70 Leichtathletik-Coaching-Academy. Nach diesem langen Leben im und für den Leistungs- und Hochleistungssport folgt heute ein Blick zurück, aber auch in die Zukunft. Danke für diese für mich spannende, nicht immer leichte Zeit. Nur wenige hatten das Glück es vom 16jährigen Übungsleiter, über ein richtig gutes Studium zum Trainer und Cheftrainer im Leistungssport, in einer intensiven Phase in der Sportwissenschaft auch die Möglichkeit das Wissen über die „Trainingsmethodik im Laufen“ zu vertiefen, bis zu 18 Jahren als DLV-Bundestrainer und 3x als Olympiatrainer berufen zu werden.

 Hochleistungssport arbeitet für Medaillen bei WM und OS

Nach dem nicht so gut gelungenen Auftritt der Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in Tokyo werden nachfolgend, speziell für den Mittelstrecken-, Langstreckenlauf und Marathon der Männer und Frauen, Erfahrungen und Empfehlungen, natürlich in erster Linie für die Trainer, die Praktiker vor Ort, für einen längeren Arbeitsabschnitt bis 2032, in einer für mich, Kurzfassung, angeboten. Ich hoffe mit diesen Gedanken zu den notwendigen Veränderungen beizutragen, die demnächst zu mehr Erfolg verhelfen sollen.

Trainieren für Wettkämpfe in allen Jahrgangsklassen

Mädchen und Jungen die 2032 in Australien erfolgreich sein sollen sind heute 10-12 Jahre alt, „sportlich-auffällig“ und trainieren in einem leistungssportlich orientierten Umfeld. Aber auch für sie fallen Medaillen nicht vom Himmel. Olympia in Tokyo hat gezeigt wieviel Rückstand Deutschland und der DLV-Spitzensport aufholen muss. Wir brauchen einen „Sport-Neuanfang“ auf breiter Front. Die wichtigste Aufgabe ist in allen Altersklassen, auch in den BASICS, dass a l l e für Wettkämpfe trainieren, Dafür müssen die vorhandenen Wettkampfmöglichkeiten allerorts in die Praxis. Die zweitwichtigste Aufgabe wäre die Leichtathletik wieder durch Fach-Journalisten in den Medien zu präsentieren und so auch wieder Wissen zu verbreiten und Vorbilder zu schaffen.

Unsere Politiker im Bund unter Führung des zuständigen Bundesinnenministers müssen - im neuen Jahrzehnt - wieder Erfolge im Spitzensport wollen, wie bis 1992, auch wenn es gegen die Welt und nicht mehr in erster Linie gegen die DDR geht. Wir sollten uns des Positiven der Vergangenheit erinnern und vieles „neu auflegen“. Dazu gehören Vereins- / Schulsport und Hochleistungstraining. Der DLV muss nun möglichst schnell die sicher bereits beschlossenen konkreten Veränderungen auch denen mitteilen, die für die Praxis zuständig sind. 

         Unfassbar: am 9.9.2021 veröffentlichte der DLV seine Wettkampf-Planungen für die nächsten Wochen – als zu gleicher Zeit im Bundesliga-Spitzenspiel RB Leipzig gegen Bayern München 32000 (in Worten zweiundzweiunddreißigtausend) Zuschauer und 20.000 Zuschauer in Zürich (Schweiz) beim Diamond League-Fest 2021 zugelassen waren, so:

         „Aufgrund der unsicheren Pandemie-Lage und unterschiedlicher behördlicher Vorgaben in den jeweiligen Bundesländern kann der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) zum jetzigen Zeitpunkt noch keine für alle Meisterschaften geltende definitive Aussage treffen“.

Bei der Fußball-EM hat sich gezeigt wie schnell der Stolz unserer Bevölkerung auf „ihre Leistungsträger“ verfliegt, wenn sie nicht „Sieger“ sind. Dabei konnte man nach ihrem Olympiadebakel lesen, dass sie viel weniger trainieren, als Leichtathleten dies für Olympiamedaillen müssen. Das birgt auch die Gefahr in sich das Eltern ihre Kinder weniger oft zum Sportanhalten bringen.

Die Diamond-Wettkämpfe in Eugene, Lausanne, Paris, Brüssel und Zürich unserer wenigen DLV-Vorzeige-Olympiastarter „danach“ haben gezeigt, dass die Weltbesten, auch wenn sie auch müde waren, offensichtlich trainingsmethodisch besser auf Tokyo, auf den Höhepunkt des Jahres vorbereitet waren als unsere DLV-Vertreter. Sie haben die Wochen noch einmal richtig genutzt, um das Geld, sicher auch für immer längere Höhentrainingsaufenthalte, nach dem Vorbild von Gesa Krause, zu verdienen. 

Dabei darf es nicht nur um die Läufer gehen, sondern auch um Sprint, Sprung und Wurf, von den Ausnahmen abgesehen. Wir waren doch schon vorn dabei, auch im Stabhochsprung, im Sprint oder 400m. Die Wettkampfserie von „Vetter“ danach – alle unter 90m (BL 96,26m) – lässt die Vermutung zu, dass nicht nur die Wettkampfanlage unbekannt, sondern die sportliche Form in Tokyo nicht optimal war. Hoffentlich wollen die Sprinter nicht auch eine noch schnellere Bahn. 

Die Leistungen beim Höhepunkt werden auch nicht besser, wenn im nach hinein die einigermaßen vorzeigbaren Leistung bei leichtathletik.de möglichst positiv bewertet und die 3 oder 4 immer wieder abgebildet werden. Es könnte dazu führen, nicht die richtigen Schlussfolgerungen auch in der Führung der Prozesse zu ziehen.

Die DLV-Analysen sollten deshalb „tiefgründig alle Disziplinen“ - ohne das umfangreiche Hilfspersonal in den Staffeln, die aktuelle Personal- und DLV-Trainerausstattung, die Wettkampfstruktur für alle Jahrgangsklassen, die Nachwuchszulieferung aus den LV und das fehlende einheitliche System der unmittelbaren Vorbereitung auf EM, WM und OS einbeziehen, damit auch ein Neuanfang auf breiter Front die Rückkehr des DLV in die Weltspitze ermöglicht. Dabei sollte man bedenken, dass für den Kindersport schon ein großer Teil an die PC, Tablets und Handys verloren sind, die zurückzugewinnen äußerst schwierig werden wird.

Wir / S i e müssen uns/sich wieder um Deutschland sorgen –

das GERMANY bei den großen Events

Den nationalen Sport neu zu organisieren und zu professionalisieren, neue Grundlagen für den Gesundheits- und den Spitzensport, mit Hilfe der hoffentlich nun dafür interessierten neuen Regierung, dem DOSB und dem Nationalen Olympischen Komitee zu schaffen, ist die Hoffnung von Sportlern, Trainern und Millionen Sport-Fans. Ein weiter wie bisher wäre für alle unglaubwürdig und führt auch weiterhin zu nur mittelmäßigen Ergebnissen.

  In Kenia sagt man: „Wer einen Job hat kann nicht sehr schnell laufen“

Keine oder nur kleine Erfolge erfordern zu lehren, Konsequenzen

Ganz Deutschland muss Hochleistungssport wollen und neu organisieren -

wir haben es ja schon einmal gekonnt

Manchmal fragt man sich, ob es Nachwuchstraining eine ausreichende Kommunikation zwischen der DLV-Zentrale und den Landesverbänden in Nord – Süd – Ost und West, ein gemeinsam zurück ins Weltniveau, gibt. Man hört wenig.

Sportler und Trainer müssen an sich glauben, dazulernen, selbstbewusst sein und sich positiv zeigen, im Verein, der Region im Lande und international.

Team-Ziele müssen wieder für alle gelten:  schneller - weiter - stärker

dafür müssen die Eltern ihre Kids in die Vereine „fahren“- natürlich nur, wenn dort auch Trainer auf sie warten

         Für alle Athlet*innen und Sportler*innen und ihre Trainer müssen nach den Pandemie-Verlusten Praxis-Bedingungen angeboten werden, damit sie den Erwartungen für ihre internationale Konkurrenzfähigkeit auch gerecht werden können. 

         „Sie“ müssen aber auch wissen wie die Weltbesten trainieren.

Es waren ja nicht nur die Leichtathleten, die in Tokyo die Medien und ihre Fans nicht glücklich machten. „Zu Handball, Basketball, Hockey, Fußball, die seit 25 Jahren keine Medaillen gewannen, übte der ehemalige Hockey-Bundestrainer Peters massive Kritik, vor allem zur Mentalität der Spieler und Qualität der Trainer“ (WELT 14.8.2021)

         Für die Mittelstrecken- und Langstrecken-Frauen und Männer muss das Höhentraining in Zukunft früher, moderner und länger in die Vorbereitung schon auf Paris 2024 möglich werden. Aus Davos, der letzten Phase ihrer Olympiavorbereitung auf Tokyo, verriet Gesa Krause, dass sie bereits „insgesamt acht Monate in Höhentrainingslagern im Ausland - zweimal in Kenia, einmal in Boulder/USA und seit Mitte Juni in den Schweizer Alpen“ (dpa) trainiert hat. 

Konzepte allein aber reichen nicht. Das setzt Führungs-Fach-Personal nicht nur an der Spitze des DOSB, eine „andere, deutlich höhere“ Spitzensportförderung durch den Bund und auch modernes trainingsmethodisches Wissen für die Vorbereitung des Nachwuchses auf Spitzenleistungen voraus. „Macher im Kindersport und auf den Sportanlagen“, wieder mehr gemeinsam und deren Unterstützung durch die Medien. Ein DLV-TEAM nach dem Vorbild des symbolischen D-DOSB-Emblems für Olympia, wenigstens erst einmal für die Arbeit in der Disziplingruppe Lauf, würde vielleicht notwendige Kräfte mobilisieren. 

          „Die Defizite sehe ich vor allem in der mangelhaften internationalen Konkurrenzfähigkeit unserer Trainer (interne/externe Wissensvermittlung, Weiterbildung, Austausch), in der Art und Weise, wie sie ihre Aufgaben wahrnehmen (Führung der Disziplin) und In der ab 2010 weitgehend vernachlässigten Investition in die Nachwuchskader U18/U20“                                      

                       (Jürgen Mallow – ehemaliger DLV-Cheftrainer bei GRR 26.8.2021)

Und wenn die Trainerfinanzierung im Bereich Spitzensportziele – vom Talent bis zur Olympiamedaille - für das dafür notwendige „Personal“ sich nicht, wenigstens den Maßstäben vor der Wende im DSB wieder annähert, sondern Leistungssport „nahezu ehrenamtlich“ erwartet wird, werden auch die Leistungserwartungen nicht zu erfüllen sein. 

Sie müssen ja nicht, können ja auch als Sportlehrer, wie nicht wenige in der Vergangenheit, in der Schule arbeiten. Vielleicht hilft ein Spendenkonto für Profi-Coaches, wir brauchen sie doch. Möglich wäre vielleicht Sponsoreneinnahmen für den wichtigsten Job in den Bundesstützpunkten oder Vereinen der Länder zu nutzen oder besser gleich neue Sponsoren dafür zu werben. Es müssen wieder mehr täglich mehrere Stunden an der Bahn oder in den Sporthallen „brennen“.

Parallel müssten die vor allem arbeitsbereiten C- / B- / A- Übungsleiter / Trainer von der DLV-Akademie mit dem notwendigen „modernen Wissen über Talenterkennung und Talentausbildung“ systematisch, wiederholt, ausgestattet bzw. fortgebildet werden. 

Ein „neues nationales Sportsystem“ muss die Fitness der Nation auch wollen, die im nach hinein zu Milliarden Kosteneinsparungen im Gesundheitssystem führen würde, einen neuen, anderen Kinder- und Jugendsport wollen und die bereits existierende Spitzensport-Reform über die Bundesstützpunkte und OSP endlich zur Durchsetzung verhelfen. 

Wenn aber die angedachte Konzentration von Spitzenathleten in den Bundesstützpunkten erfolgreich sein soll, muss gesichert werden, dass sie auch von den besten Trainern, Orthopäden, Internisten, Psychologen und Physiotherapeuten vor Ort täglich betreut werden. Für die inhaltliche, finanzielle und organisatorische Arbeit und Führung müssten die OSP- / Bundesstützpunktleiter und BSTP-Cheftrainer gemeinsam, im Team, verantwortlich werden. 

         Hochleistungssport ist, wenn bei einem zweimal täglichen Leistungs-Training – nicht nur der A-Kaderathleten – in einem Verein oder in einem Bundesstützpunkt die sport-medizinisch-physiotherapeutische „Versorgung / Begleitung“ nach den 3-4 wichtigen Trainingseinheiten der Wochen, Physiotherapie, eine kurzfristige Behandlung nach Verletzungen und eine Leistungssport-Ernährung zwischen den Trainingseinheiten angeboten werden

         „Für das Wohl der Basis wie der Spitze braucht der DOSB eine starke, kluge Führung. Der Sport muss im Ranking der gesellschafts-politischen Kräfte dringend aufholen. Er kann es sich keinen Tag mehr leisten, von einer „lame duck“ geführt zu werden“ (Anno Hecker faz.net 18.6.2021)

Nur selten waren die Athleten in der Vergangenheit schuld, wenn es bei EM, WM oder zuletzt in Tokyo nur zur Holzmedaille oder weniger gereicht hat. Die Ursachen liegen tiefer, für mich mindesten schon 20 Jahre zurück, beginnen sie bei den zu vielen offensichtlich „uninteressierten, unsportlichen Politikern im Bund“, die die notwendigen professionellen Bedingungen für ein Hochleistungstraining über mehrere Jahre nicht zu finanzieren bereit waren, d.h. es fehlte Geld und Fach-Personal.

Deutschland muss wieder eine Sport-Nation werden

„Eine veränderte Einstellung zum Spitzensport bekommt man meines Erachtens nur über die Austragung des bedeutendsten Sportfestes der Welt der Olympischen Spiele im eigenen Land. Dadurch könnten Gelder und Fördermittel in Größenordnungen generiert werden, könnten notwendige Umstrukturieren erfolgen“, sagte der 56Jährige Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk im WELT-Interview / Dpa.

Es wäre schon ein großer Schritt, wenn es wieder 3 große Internationale wie damals Köln, Koblenz oder Jena / Erfurt gäbe.

Ein grundsätzlicher Neuanfang, wie noch von Hörmann gefordert, müsste, beispielsweise für einen erfolgreichen Spitzensport in der Leichtathletik, vor allem die folgenden Herausforderungen unter das Motto stellen „alle arbeiten für den Erfolg“ und lösen die Probleme in naher Zukunft: 

              *Spitzen-Sport-Vereine mit Kinder- und Jugend-Trainern

              *Schulsport renovieren

              *Training für Wettkämpfe

              *Höhentraining für Läufer

              *Trainer-Ausbildung für den Leistungssport und Qualifizierung

              *Ein anderer Schulsport in Quantität und Qualität

              *Schaffung von LV-Kinder-Trainingszentren - Talentprojekte

              *Sportschulen, Sport-Gymnasien, Eliteschulen des Sports

              *Spitzensport professionalisieren – Spitzensportreform umsetzen

              *Aufbau und Funktion der Bundesstützpunkte organisieren

              *Neuausrichtung der Arbeit der OSP für die BSP

Meine vielen Bekannten aus der Aktiven-Zeit würden sich u.a. über einmal eine Vorstellung der DLV-Verantwortlichen und des Lauf - Bundestrainer-Teams und ihre Philosophie für den neuen Olympiazyklus z.B. bei leichtathletik.de interessieren.   

Es darf nicht länger erwartet werden, dass sogar für den Spitzensport außerhalb des Fußballs, vor allem „ehrenamtlich gearbeitet werden soll“.

Ich würde mir und für alle Sport-Fans wünschen, dass die „Öffentlich-Rechtlichen ARD / ZDF“ und/oder die Dritten aus den Ländern / Regionen mit einer neuen Sport-Sendung - die Sportarten außerhalb des Fußballs unterstützendes Format, für sie werben, damit vor allem unsere Kinder und Jugendlichen vom Laptop weglocken und zum eigenen Sporttreiben in den Vereinen animieren und Vorbilder und ihren „Leistungsfortschritt“ präsentieren.

Die Schaffung von 16 Bundesstützpunkten (BSP) zeigt die erkannte Notwendigkeit für das Hochleistungstraining in den Ländern, für die Konkurrenzfähigkeit deutscher Sportarten wieder im Weltniveau, später vielleicht auch wieder bei Olympischen Spielen. Das erfordert vor allem einen Beitrag der Leichtathletik-Landesverbände und Veränderungen vor Ort zum Erfolg „ihres“ BSP in den Ländern. 

         Eine vordringliche Aufgabe wäre, bei den derzeitigen Schwächen im Talentangebot, für 8-10 Jahre den Schwerpunkt auf die Talentsuche und Talentausbildung im Bereich der BASICS 8-14 zu legen. Das wiederum bedeutet in einem ersten Schritt die Vereine im möglichst umfassenden Sinne zu stärken und ihre Kinder- und Jugend-Coaches für die neuen Aufgaben zu qualifizieren.

         Vielleicht kann dann die Arbeit der LV als „Bester Talent-LV“ oder so ähnlich, eines Tages nach der Anzahl der Kaderathleten bewertet werden, die vom DLV in die C- / B-Kader berufen werden. 

Nachwuchsleistungstraining für das Hochleistungstraining 

Nachwuchsleistungstraining muss gemeinsame Aufgabe der Vereine, der Landesverbände, Bundes-Leistungszentren, Sport-Gymnasien, Eliteschulen des Sports und OSP sein. Und wie im RTP - Nachwuchs des DLV steht, die Talente auf das Hochleistungstraining umfassend v o r b e r e i t e n.

Dabei könnte nicht schaden, wenn wir schnell vorankommen wollen, für die nächsten Jahre einmal mehr die in offensiv gestalteten Rennen erzielten Zeiten und weniger die Siege in den Mittelpunkt von Berichten, und Leistungsbeurteilungen zu stellen.

Erfolgreiche Arbeit in einem BSP setzt voraus, dass aus einem Angebot von begabten Kaderathleten für eine bestimmte Laufdisziplin ausgewählt werden kann die gemeinsam trainieren. In 8-10 Jahren Zeit für aufzubauende Belastbarkeit für das geplante Hochleistungstraining ist und durch ein aufgabenbezogenes Nachwuchs-Wettkampfsystem des DLV die Siegermentalität zu entwickeln. Dafür muss das Grundlagentraining im Altersbereich BASICS 8-11/12 und 12-14 in den LV „anders“, d.h. neu organisiert, erfolgen.

Vielleicht wäre es sinnvoll die Bundesstützpunkte mit dem jeweiligen Namen des Landes zu verbinden, wie beispielsweise BSTP - Bayern / München oder BSTP –Sachsen / Leipzig oder BSTP NRW / Dortmund

In der DLV-Konzeption zu den Aufgaben der BSP findet man:

„DLV-Bundesstützpunkte sind Trainingszentren für Bundeskaderathleten mit besonderer Ausstattung für den Nachwuchs- und Hochleistungssport. Sie sind ein wesentlicher Baustein der disziplinspezifischen Leistungsentwicklung der Bundeskaderathleten im täglichen Training. Die Bundesstützpunkte sind gekennzeichnet durch optimale Rahmenbedingungen hinsichtlich der Trainingsstätten, in leistungsstarken Trainingsgruppen zu betreuenden Athleten, spitzensportfördernde Vereine, hochqualifiziertes, hauptamtliches Trainerpersonal, Serviceleistungen der betreuenden Olympiastützpunkte und den Möglichkeiten der dualen Karrierebegleitung. Eine Differenzierung erfolgt anhand der spezifischen Betreuungskompetenzen in den leichtathletischen Disziplingruppen Sprint/ Hürden, Lauf/Gehen, Sprung, Wurf/Stoß und Mehrkampf. In Abhängigkeit der Trainerkompetenzen fokussieren sich die Betreuungskompetenzen innerhalb der oben genannten Disziplingruppen auf ausgewählte olympische Disziplinen am jeweiligen Bundesstützpunkt“

Dafür brauchen wir Politiker im Bund und in den Ländern die wieder Kinder-, Jugend-, Leistungs- und Schulsport wollen und fördern

Der Umgang mit dem Vereins- und Schulsport durch Regierung und Parteien war im letzten Jahrzehnt zumindest uninteressiert. Eine Wende ist für Deutschlands Zukunft dringend. Wenn - wie derzeit - Schulsport und Schulsport-Lehrer und die notwendigen Hauptamtlichen, hochqualifizierten Spitzensport-Coaches für die disziplin-spezifische Leistungsentwicklung der Bundeskaderathleten im täglichen Training und ihre sportmedizinisch-physiotherapeutische Begleitung fehlen, wird Hochleistungstraining auch zukünftig nicht erfolgreich sein.

Alles Training zeigt sich in Wettkampfergebnissen. Wir brauchen keine neuen Konzeptionen, keine neuen Umstrukturierungen (PotAS), keine weiteren wissenschaftlichen Analysen und Empfehlungen, sondern Veränderungen in der Sport-Praxisarbeit an der Basis. Es gilt die Versäumnisse von Jahrzehnten aufzuarbeiten. 

   „Machet sagt der Kölner“, im Schulsport und in den Vereinen.

Um Trainingsangebote für Wettkämpfe im Kinder- und Jugendsport in den Sportanlagen der jeweiligen Regionen müssen sich auch die Stadt- Kreis- Gemeinde- und Landessportbünde kümmern.

Siehe auch: Olympia Tokio 2020 – Deutschland und sein Spitzensport – Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz* am 10.8.2021 bei germanroadraces.de

„Die Sieger sind vorn, schon im Training“

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*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / 1971 – 1979 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums Lauf / Gehen im DVfL / 1979-1985 Sprint-trainer beim TSV Bayer 04 / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Mittelstrecke – Lang-strecke - Marathon / zuletzt Teamleiter Marathon / Straßenlauf / 3x Olympia-Trainer für Deutschland / Langjähriger Dozent an der DOSB-Trainerakademie und DLV-Trainerschule / 4 Fachbücher-Lauf

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