Newstelegramm

Regensburg, 25.05.24
int. Sparkassen Gala mit Laufnacht
Ausschreibung
Veranstaltungsseite


Unterschleißheim, 28.04.24
Bayerische Langstaffelmeisterschaften


Regensburg, 27.04.24
3.000m Challenge
Ausschreibung
Zeitplan
Teilnehmer
Startlisten
Live-Ergebnisse


Ebermannstadt, 20.04.24
Bayer. Meisterschaften Ultratrail


Zell am Harmersbach, 20.04.24
Berglauf-DM
Live-Ergebnisse


Ingolstadt, 20.04.24
Bayer. Halbmarathon Meisterschaften
Ergebnisse


Regensburg, 13.04.24
offene Österr. Und Bayerische Meisterschaften 10.000m
Live-Ergebnisse
Fotogalerie Christian Brüssel


Berlin, 07.04.24
43. GENERALI Berliner Halbmarathon
Ergebnisse


Paderborn, 30.03.24
Paderborner Osterlauf
Live-Ergebnisse
Streckenplan


Weitere Ergebnisse in der  Ergebnisrubrik...

Die alte Dame des Sports muss dringend an ihrer Darstellung arbeiten

Hardenberg3 DM22Berlin Kiefnerfoto
Regensburg, 27. Juni 2022 (Kommentar von Kurt Ring) –  Ich habe im Verlauf von mehr als einem halben Jahrhundert fast alle Deutschen Leichtathletik Meisterschaften im Stadion entweder direkt oder eben vor dem Fernsehschirm miterlebt. Die diesjährige Ausgabe in Berlin, Teil der von den Medien hoch gepriesenen „Finals“, war bemerkenswert. Leider aber nicht im positiven Sinne. Wer Augen im Kopf hatte, konnte sie sehen – eben nicht die Zuschauermassen im prall gefüllten Stadion, sondern die weitgehend leeren Ränge im weiten Rund der ehrwürdigen Olympiastätte von 1936, der Weltmeisterschaften von 2009 und der Europameisterschaften von 2018. Kurz und knapp, die Gunst der Zuschauer, die Leichtathletik noch live erleben wollen, geht langsam gegen Null.

In heutigen Zeiten wird viel über ungesunde Abhängigkeiten geredet. Auch die olympische Kernsportart Nummer eins hat sich an die Medien, speziell die Fernsehanstalten verkauft. Denen passen die meist parallel ablaufenden Wettbewerbe aber gar nicht ins Konzept. Sie versprechen den Fans  zu Hause vor dem TV-Schirm Liveübertragungen, liefern aber in Wahrheit zeitversetzte Videoclips einiger Höhepunkte für ihre ganz eigene Show eines Sportnachmittags. Wer just in time dabei sein wollte, musste sich den zusätzlich angebotenen Livestream antun. Warum ich das hässliche Wort „antun“ verwende? Ganz einfach weil dieses reale Abbild der Veranstaltung in allen Teilen meist für den geduldigsten Betrachter eine Zumutung war. Technische Pannen, von der Regie allein gelassene Moderatoren, keine Liveinterviews der neuen Meister/innen und am Ende von zwei gähnend langen Tagen absolutes Chaos vor der Mattscheibe mit Moderatoren, die immer mehr ihre Fassung verloren.

Einer der Hauptgründe für dieses Schlamassel liegt in der Leichtathletik selbst. Wo andere Sportarten ihren exklusiv angebotenen Meisterschaftshöhepunkt in epischer Breite darstellen können, stehen bei der Königin aller Sportarten allein an beiden Meisterschaftstagen 38 Einzeldisziplinen in Konkurrenz um die Gunst der Zuschauer – und das zum Teil auch noch mit Vorläufen und Semifinals. Dazu kamen bei den „Finals“ weit gefächerte Sportarten wie Rudern und Schwimmen, die aber, im Gegensatz zur Leichtathletik, ihre Entscheidungen Betrachter freundlich hintereinander anbieten.

Deutsche Leichtathletik Meisterschaften finden naturgemäß im Sommer statt. Verbunden damit sind nicht selten tropische Temperaturen an den Veranstaltungsnachmittagen. Das mag für die schnellkräftigen Disziplinen optimal sein, für die vor allem auf längeren Strecken tätigen Läufer/innen sind sie aber die absolute Hölle. Und nicht nur für diese. Wer als Zuschauer schon mal eine Karte für die sonnenüberflutete Südseite eines Stadions hatte, weiß, von was ich spreche. Stundenlang dann drin zu sitzen im vielleicht mal wieder gut gefüllten Rund ist alles andere als ein Honigschlecken. Das dachte sich wohl am vergangenen Wochenende auch das Berliner Publikum und – blieb einfach weg.

Es gab aber auch zwei kleine Gewinner der ganzen Sache, am Donnerstag- und Freitagnachmittag. Sonst eher weitgehend missachtet in einer Stadionecke außerhalb der Übertragungszeiten tätig, bekam die leichtathletische „Randdisziplin“ Kugelstoßen am Brandenburger Tor sein „Premiumfenster“ und die sonst weniger beachteten Athletinnen und Athleten mediale Zuwendung wie nie zuvor und zwar jede/r des Teilnehmerfeldes in allen ihren/seinen sechs Versuchen.