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OlympiaMedaillen1 privat FotoO L Y M P I A - M E D A I L L E N wieder für G E R M A N Y - B I T T E

- erfordern aber Aufbruch, Bildung, auch, dass die Politik es will, eine positive Unterstützung der Medien, Kinder-Bildung und einen Kinder-Jugend-, Schul- und Leistungs-Sport mit neuen Ansprüchen und Personal. Aber die Wunden sind tief. 

Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz* 

„Es ist doch Weihnachten, das Fest der Liebe und man zankt nicht“, habe ich gelernt als ich noch klein war und der schlimme, verdammte 2.Welt-Krieg gerade zu Ende ging. Es waren keine einfachen Jahre, die für mich vor allem ab 1945 immer bewusster wurden, seit ich in der 5.Klasse im Gymnasium begann. Täglich 10km mit dem Zug zur Schule, morgens um 7½  Uhr hin, abends, kaum vor 18 Uhr zurück, keine Züge, öfter auch noch „Maschine kaputt“. Alles zu Fuß, später Fahrrad, ein Auto Fehlanzeige. Wir wollten aber lernen und Sport treiben, Schulsport gabs bald, wirklich mehrmals wöchentlich. Viele meiner Generation, die nach dem Krieg mit großen Engagement Deutschlands Bildung, Ansehen und Wohlstand wiederhergestellt, die Firmen und den Sport wieder aufgebaut haben und das Land später sogar wiedervereint haben, müssen nun diesen Absturz miterleben. 

Auch im Sport wurde Deutschland nach 1945 zu einer großen in der Welt geachteten Sportnation. Ost und West „wiedervereint“, gehörten nach der Wende, bei Olympia 1992 zu den Besten in der Welt.

Das DLV-Debakel bei der Weltmeisterschaft 2022 in den USA war nun Tiefpunkt der Arbeit in und für die Leichtathletik und Praxis - Konsequenzen lassen auf sich warten. Die 2022 Sportministerkonferenz will nun die Weichen stellen, aber in welche Richtung, wo lang, das zweite Gleis für den Leistungs-Sport wurde doch schon lange stillgelegt und Lokführer sind auch nicht am Lager. Nur da und dort funktioniert noch ein Bahnhof, d.h. Verein ohne Gleis-Anschluss zur Zentrale. 

Eine deutsche Olympiabewerbung, das ist doch nicht ihr Ernst bei der aktuellen Lage? Scheinbare Sport-Experten können doch nur noch Fußball, wie im Internet und bei FAZ, BILD und WELT und den anderen täglich seitenweise zu lesen ist. Wir müssen doch erst einmal die Hausaufgaben machen, den Neuanfang wollen. Wir dürfen doch bei einem Olympischen Fest zu Hause nicht „hinterherlaufen“.

Bildung ist auch noch heute die wichtigste Basis für Wohlstand,

Wirtschaftskraft und auch den Leistungssport

Für eine deutsche Olympiabewerbung müsste der Weihnachtsmann oder das Christkind eine neue Läufer- / Trainer- / Führungs-Generation für die vielen Gabentische im Lande bringen. Dafür müssten aber a l l e der „Branche“ die Wende wollen, die Enttäuschungen mit Herz und Hirn, einer neuen „High-Level-Bereitschaft“, Konzentration und Einsatz in Erfolge „umarbeiten“. 

Man vermisst solche Themen wie „Profis und Profi-Trainer für WM- und Olympia-Medaillen“ oder „Wir bewegen die Kinder für Germanys Zukunft anders“. Auch über eine neue, andere, fachlich hilfreich-offensiv unterstützende TV- und Medienarbeit, jenseits der Negativberichterstattung muss geredet werden, damit die Verantwortlichen, Medien und Fans auch in der Provinz den Neuanfang unterstützen und helfen. Vor allem in die Trainer-Qualität müssen Wissen und Geld investiert werden. 

In anderen Sportarten kommen sie schon immer öfter aus dem Ausland. Im Biathlon sind der Slowene Uroš Velepec (55) und der Norweger Sverre Olsbu Röiseland (32), Ehemann von Dreifach-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland, die Neuen. „Seit geraumer Zeit war es der Wunsch der Athleten, ins Ausland zu schauen, ob etwas Passendes dabei ist. Das haben wir gefunden und umgesetzt“, sagte Cheftrainer Kirchner. Wann wechselt der DLV endlich aus der Defensive in die Offensive, ein Generationswechsel wäre sicher eine gute Idee? Wir haben es nicht gekonnt, gehören nicht mehr zum Weltniveau, das hat die LA-WM-2022 deutlich gemacht. 

Leider helfen auch TV und Medien nicht die Katastrophe in der wir im Kinder-, Jugend- und Schulsport geschlittert sind, zu bekämpfen. Sie haben ja den Fußball, ducken sich weg, was den anderen Sport betrifft, berichten nach langem Schweigen, genüsslich und mit Häme, wenn es keine WM oder OS-Medaillen gibt. Wir brauchen aber einen Journalismus, der hilft, den Weg des gesamten Sports wieder nach oben kritisch - positiv - unterstützend begleitet. Der Kindersport muss ins TV - wenigstens in den Dritten.

Niederlagen durch „anderes Training“ in Erfolge verwandeln

OlympiaMedaillen2 Schneider lgo Foto

Unsere aktuelle Generation, auch die Politiker des Bundestages, Innenministerin Faeser, die, wie man hört, ja auch für den anderen Sport neben Reisen und Fußball „verantwortlich“ sein soll, die Länderregierungen, zu viele ihrer Schulsportlehrer und der DOSB, müssten doch alles für und mit unseren Kindern tun, damit die Nachfolge-Generation, unsere derzeitigen Kinder, wieder gesund, gebildet, leistungsstark und in Wohlstand leben können und sich nicht auf der Straße festkleben. Die meisten Menschen sind in großer Sorge um den Wirtschaftsstandort, den einstigen Wohlstand unseres Landes, die Bildung und Gesundheit der Nation und dass die, die sich für den Sport entschieden haben, wieder international konkurrenzfähig sein dürfen.

      Die Menschen wollen doch wieder Stolz auf ihr schönes Land, ihre Heimat, sein, sagte Ministerpräsident Söder für sein Land. Das scheinbar inzwischen Normale, inzwischen schon gewohnte, das deutsche Leichtathleten nicht mehr zur Weltspitze gehören können, muss durch „Besonderes“ ersetzt werden. An allen, na wenigstens an vielen Arbeitsplätzen die mit Kinder-, Jugend-, Schul- und Leistungssport zu tun haben. Wo aber hernehmen, wenn sie in den letzten Jahrzehnten offensichtlich nicht mit den notwendigen Ansprüchen ausgebildet wurden. Die Frage ist deshalb, wer drängt sie aus ihrer Komfortzone, ersetzt sie durch Kompetente und entlohnt sie wie Schulsportlehrer.

     Wir müssen besser und richtig trainieren, am besten in den Kitas beginnen. Wir müssen uns für „Trainer-Fachpersonal - auch aus dem Ausland“ öffnen – wie im Fußball und vielen Bereichen unseres Lebens. Im Leistungssport muss wieder das Leistungsprinzip gelten. Es muss auch wieder Anreize geben, um Geld, auch Preisgelder bei Wettkämpfen, gehen. Sie müssen hart und erfolgreich trainieren, ins Höhentraining und in ihre Gesundheit investieren, die Regeneration oder Physiotherapie brauchen, dafür mehr verdienen dürfen als diejenigen, die nur mittelmäßig arbeiten,

Aufbruch erfordert Veränderungen in der Praxis und Personal

Alle haben darauf gewartet, wie anders sich der DLV seine Aufgaben, die Vorbereitung der Sportler durch geeignete Trainer in den 48 Disziplinen nach der WM denkt und sie finanzieren will. Anstatt Lösungen und Aufträge vorzugeben, haben sie schnell Kaderrichtwerte, also „Zahlen“ veröffentlicht, aber kein neue Wege-Programm zu WM- und Olympiamedaillen in GERMANY´s-Kleidern. Über die wahren „Macher auf den Sportanlagen“, Spitzen-und Nachwuchs-Trainer, ihre Bildung und deren Finanzierung, gibt es noch nicht einmal neue Willensbekundungen. Sie müssten doch, wenigstens in den Laufdisziplinen, nach der WM-Katastrophe mit „anderen“ Wissen die Chance bekommen hochbegabte Lauf-Talente in längeren Höhenketten auf ein neues Niveau professionell vorzubereiten.

Einer unserer erfahrensten „alten Hasen“, langjährig an vorderster Front für die Leichtathletik und die LG Telis Finanz Regensburg kämpfenden Coaches Kurt Ring sprach mir am 25.8.2022 zur aktuellen Situation aus dem Herzen: „Viel wichtiger wäre es für die Verantwortlichen zu erkennen, dass nicht die jeweils am Start befindlichen Athleten/Innen und deren Trainer/innen die ganze Schuldlast einer seit Jahren stagnierenden deutschen Leichtathletik zu tragen haben. Die Führungsschicht des DLV steht vielmehr in der Pflicht, für „schneller-höher-weiter-stärker“ Rahmenbedingungen für ein besseres Leistungsbild zu schaffen“.

OlympiaMedaillen3 Kiefner Foto

Deutschlands Leichtathletik im Basis-, Leistungs- und Hochleistungsbereich hat einen eklatanten Trainer/innen-Mangel und auch Führungspersonal fehlt. Auch daraus leitet sich das deutliche Ungleichgewicht von nachkommenden Talenten im Vergleich zu ausscheidenden Sportlern im Leistungsbereich ab. Flächendeckende Synergien mit dem Schulsport und den Hochschulen fehlen, einige wenige Schwerpunkte von vielen anderen. Führen heißt in erster Linie vorzugeben und gestalten zu wollen für eine bessere Zukunft und nicht länger das Altherkömmliche zu verwalten. 

Alle wissen schon lange, WM- und Olympia-Medaillen sind für Amateure und ehrenamtliche Trainer aktuell nicht mehr machbar. Die Fans und die Medien wollen aber ihre Leichtathleten, wie früher oder wie bei der EM 2022 in München, feiern und sich freuen, wenn „sie / wir“ international in Zukunft wieder mitreden. Hochleistungstraining zielt auf sportliche Spitzenleistungen, bei den jährlichen internationalen Höhepunkten Weltmeisterschaften (WM) und Olympische Spiele (OS). 

Olympiasieger im Mittel- und Langstrecken- und Marathonlauf gehören wegen der beträchtlichen Konkurrenz in der Welt, mehrjähriger Höhenketten, aber auch wegen ihrer internationalen Wettkampfpräsenz zu den durch die Bevölkerung und die Medien mit am höchsten geschätzten Sportlern weltweit und dass ein Leben lang. Bedenken sollte man aber auch das sie mindestens 10 Jahre ihres jungen Lebens im Hochleistungstraining wenig oder gar nichts für ihre eigene Zukunft, für ihre Berufsvorbereitung tun oder für eine zukünftige Familie auf dem Konto zurücklegen können. 

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Dafür müssen sie früh beginnen, mit 7-8 Jahren im Kinder-Training, trainieren nach 10-12 Jahren BASICS-Ausbildung 10-12x wöchentlich zwischen 25-30 Stunden, nutzen 4-5x pro Woche die Physiotherapie, ernähren sich leistungsunterstützend und sollen mindestens 8 Stunden schlafen. Dabei geht das normale Pänz- und Jugend-Disco- und Familienleben oft an ihnen vorbei und wenn sie eines Tages gegen die Weltbesten bei Olympia einen tollen 4.Platz belegen, wird ihnen von den Medien, von oft scheinbar unsportlichen fachfernen Journalisten, mit Häme die Holz-Medaille verliehen. 

Erfolge bei den großen internationalen Events sind ohne diese Voraussetzungen nicht erarbeitbar: 

       Die Mentalität und Belastbarkeit des Talents, die Bereitschaft zur notwendigen langjährigen Trainings-Arbeit, die Organisation und Bedingungen zum Hochleistungstraining und ihre tägliche Begleitung durch erfahrene Profi-Coaches, Ärzte und Physiotherapeuten. Wer in diesem Prozess nicht leidensfähig ist, braucht nicht von großen Siegen zu träumen.

Die wichtigsten Voraussetzungen zur Erhöhung des Leistungsniveaus von Talenten in den 6 olympischen Lauf-Disziplinen sind die notwendige Zeit für das Nachwuchsleistungs- und Hochleistungstraining, Fach-Führungspersonal auch in den Landesverbänden, kompetente, qualifizierte Trainer, eine möglichst optimale und frühere Nutzung des Höhentrainings sowie eine offensive tägliche sportwissenschaftliche Begleitung der Trainings- und Wettkampfprozesse durch entsprechende Teams (Sportmedizin, Physiotherapie, Psychologie, Ernährungswissenschaftler, IAT)

„Das Ziel bleibt, die Welt zu schlagen“

                                                    (Konstanze Klosterhalfen)

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*Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / Ver-bandstrainer Nachwuchs / 1959-1971 Trainer und Cheftrainer beim SC Chemie Halle / 1971-1979 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums für Lauf-Trainingsmethodik des DVfL / 1980-1998 - 18 Jahre DLV-Bundestrainer Mittelstrecke / Langstrecke / Marathon / zuletzt Teamleiter Marathon / Straßenlauf / 3x Olympia - Trainer für Deutschland / 4 Lauf-Fachbücher / 2006-2020 Leichtathletik-Coaching Academy

Layout: Bettina Diller