Regensburger Langstrecklerin läuft 10.000m in völlig unerwarteten 31:10,21 Minuten
London, 20. Mai 2023 (orv) – Fassungslos lag Miriam Dattke minutenlang nach ihrem phantastischen 10.000m Rennen im Zielbereich den Londoner Lauf Mekkas am Parliament Hill, nachdem sie auf den 25 Bahnrunden geradezu sensationell bis auf neun Sekunden an den bestehenden Deutschen Rekord von Konstanze Klosterhalfen als Sechste in einem Weltklassefeld herangelaufen war. „Das kann nicht sein, das kann nicht sein“ stammelte sie fast gebetsmühlenhaft immer wieder ob ihrer gerade erzielten Steigerung ihrer bisherigen Bestleistung um über 23 Sekunden auf 31:10,21 Minuten.
Als die 24-Jährige dann die Live-Ergebnisse vom Handy ihres von der Situation ebenfalls „berührten“ Trainers Kurt Ring abgelesen hatte, brachen alle Dämme und es flossen reichlich Freudentränen. In der nun 40jährigen Geschichte dieser Disziplin waren bisher nur zwei deutsche Läuferinnen mit der Dritten der Weltmeisterschaften 1987 in Rom Kathrin Ullrich und Rekordhalterin Konstanze Klosterhalfen, ihres Zeichens 5000m Europameisterin in München 2022 mit 31:03,63min und 31:01,71min knapp schneller gewesen. Teamkollege Konstantin Wedel durchbrach beim B-Rennen der Männer zum ersten Mal mit 28:51,24min die 29-Minuten-Schallmauer. Kurz darauf lief das dritte Telis-Ass Filimon Abraham im A-Rennen auf Rang 16. In 28:12,59 Minuten zeigte auch er eine gute Leistung und blieb dabei weniger als zehn Sekunden über seiner Bestzeit.
„Eigentlich sollte sie mit sechzehn Minuten die erste Hälfte verhalten angehen, als sie aber die 5.000m Marke mit zirka 15:38 Minuten überquert hatte, lag besonderes in der Luft“, beschrieb ihr Coach die Rennsituation, „Miriam ist eine Instinktläuferin, sie braucht keine genauen Zwischenzeiten, allein ein kleiner Wink des Trainers am Rande der Bahn genügt und sie weiß, was zu tun ist.“ Mit einer noch schnelleren zweiten Hälfte in 15:32 Minuten gelang der Regensburgerin dann ein Coup, den ihr im Vorfeld keiner zugetraut hatte. Im B-Lauf über 10.000 Meter sorgte Konstantin Wedel gar für einen deutschen Triumph. Nach einem starken Auftritt durfte sich der 29-Jährige über den Sieg freuen, nachdem er die ganze zweite Hälfte mutterseelenallein auf sich selbst gestellt gewesen war. Beim Filimon Abraham klappte das Unternehmen „sub28“ nur deshalb nicht, „weil er die ersten Kilometer viel zu schnell anlief“, wie sein Trainer Thomas Dreißigacker bemängelte.