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„8 – 28“ - Wege „Außergewöhnlicher“ zum Traumergebnis
Basics 8-11 – Basics 12-14 – Nachwuchs- und Hochleistungstraining

Erfahrungen und Empfehlungen von Lothar Pöhlitz*

Ohne Kinder- und mehr Schulsport, ohne Leistungsvoraussetzungen die zur Bewältigung der Trainings- und Wettkampfanforderungen im Spitzensport benötigt werden, ohne leistungsauffällige Talente, ohne Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft, ohne Trainer, Beharrlichkeit, Disziplin und psychische Belastbarkeit, wird es keine Erfolge des Hochleistungssports - wie damals 1992 in Barcelona - in unserem Lande geben.

Nicht nur die Afrikaner leben es uns vor wie man sich mit Teamarbeit, Monate im Camp, Partner- und Höhentraining, den Weg zu internationaler Anerkennung, Geld und Startplätzen bei den großen Events in Europa und zu Olympia erkämpft. Dabei finden sie auch ihre Super-Talente. Selbst Spitzen-Trainer wissen, dass es solche „Außergewöhnlichen / Goldkörnchen“ für eines Tages Medaillen bei den jährlichen Höhepunkten wie WM oder OS nur sehr selten gibt. Für das Weltniveau aber, müssen wir sie finden.

Schüler und Schülerinnen, die vorn dabei sein wollen, es als normal ansehen für Erfolge täglich zum Training zu gehen, stolz zu sein auf das erste Podium und von ihrem Coach früh erfahren was alles dazugehört bevor „Du“ einmal Deutscher Meister oder vielleicht sogar Olympiasieger werden kannst.

Natürlich ist am besten, wenn die Eltern sie erst einmal „fahren“, sich um die beste Ernährung kümmern und mit dem Trainer „zusammenarbeiten“.

Im Wunderwerk unseres Körpers sind mit der Geburt alle notwendigen Voraussetzungen für sportliche Spitzenleistungen im „Mini-format“ angelegt. Um alle die mit sportlichen Leistungen verbundenen Ausbildungsaufgaben zu lösen, trainieren Talente schon möglichst in der Vorschule ihrer Eltern oder in Sport-Kitas. Zwischen 8 - 12 Jahren dann immer besser im Verein, mit 12 Jahren schon täglich 2 Stunden oder mehr, wie in anderen Sportarten, nutzen 5 Gänge (für die bekannten Geschwindigkeitsbereiche), verbessern die Techniken aller Trainingsübungen, stärken ihr Chassis, machen vielseitige Wettkampferfahrung, entwickeln ihre mentale Stärke und „essen und schlafen für ihren sportlichen Fortschritt“.

Talente für eine Spitzensport-Karriere sind unter Berücksichtigung des bereits absolvierten Trainings, im Vergleich zu gleichaltrigen mit ähnlich biologischen Entwicklungsstand, unter Berücksichtigung des bereits realisierten Trainings, in Wettkämpfen schneller als die anderen. Sie gehen gern zum Training und freuen sich, wenn „schnelles Laufen“ auf dem Trainingsplan steht. Und wenn sie in der 6.Klasse zu den überdurchschnittlichen gehören, sollten sie sich lieber für eine Eliteschule des Sports ihres Landesverbandes als für einen Wechsel in ein College der USA entscheiden.

Endscheidend sind die Voraussetzungen / Anlagen des Super-Talents, die Trainer – Qualität, die Bedingungen in den Jahren ihrer Ausbildung, die Ernährung und ihre Wettkampf-Mentalität.

Leistungsbereitschaft – Disziplin - Mentale Stärke - Leidenschaft

Beste/r werden, Aufstiegsansprüche sollten schon früh in der Spiel-Leichtathletik, den Spielen in Kleingruppen mit „Sieg-Jubeln anerzogen werden. Siegen ist toll, aber man muss es wollen. Anspruchsvolle persönliche Bestleistungen im Training müssen schon im Lernalter, in vier Basics-Jahren 8-11, im Jugendtraining 12-14 und im Nachwuchsleistungstraining ab 15 Jahren den jungen Läuferinnen und Läufern vermittelt und gelebt werden, auch wenn vielleicht da und dort nicht gleich Siege kommen.

Das alles ist nicht nur Trainingsaufgabe, sondern auch Erziehungsaufgabe der jeweiligen Trainer. Erfolgreiches offensiv gelöste Tempolauf-Aufgaben nach der Uhr oder Herzfrequenzüberwachung hilft die notwendige mentale Stärke und das Selbstvertrauen für Aufgaben weiter oben in allen Altersklassen aufzubauen.

Die „p.B.“ - persönlichen Bestleistungen - müssen Ziel sein

In den verschiedensten Trainingsübungen, den Sprints, der Kraft, der Beweglichkeit und in den Intervallen sollte d i e hilfreiche Liste der p.B., der persönlichen Trainingsbestleistungen, dazugehören.

Natürlich sind die schnelleren Laufgeschwindigkeiten die Grundlagen allen Fortschritts, die höheren, weiteren Sprünge, Sprungläufe über 200-400m aufzubauen, wie sie Doppel-Olympiasieger Alberto Juantorena einst praktizierte, die verbesserte Fußkraft und Kniehubmöglichkeiten sind nicht nur Detailaufgaben um auf „Deiner Strecke“, eines Tages vorn dabei sein zu können.

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Lauf-Talente finden – Eignung erkennen - Basics trainieren

Lauf-Spitzenleistungen erfordern hochbegabte Lauftalente, wenn die Sehnsüchte vieler sportbegeisterter Fans, des DOSB, des DLV nach Erfolgen bei Europa -, Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen erfüllt werden sollen. Dafür, aber auch für die Gesundheit der Nation, sollten sich der Schulsport und das Kids-Training in den Vereinen auch an früheren höheren Ansprüchen im Schul- und Vereinssport DDR orientieren.

Die Schlüssel für eine Wende liegen im Konzept, dem Schulsport, dem Personal, den Stunden mit Bewegung der Kids und den fehlenden Übungsleitern, Sportlehrern und Trainern.

Auch wir haben Kinder mit Talent, begabte, aber sie brauchen in ihrem Umfeld eine Chance, einen Entdecker.

Die Eignung für eine Laufstrecke im Sprint-, Mittel- oder Langstreckenlauf wird durch das individuelle Verhältnis der anaeroben oder aeroben Energiebereitstellung und die Muskelfaserausstattung bestimmt.

    „Im Gegensatz zur oft dominierenden, irrigen Meinung besteht immer ein Nebeneinander der einzelnen Mechanismen der Energiebereitstellung mit fließenden Übergängen in Abhängigkeit von der Belastungsintensität. Es gibt kein Nacheinander wie vielfach geglaubt wird“. (Dr.Moosburger 2008)

Anspruchsvolle persönliche Bestleistungen im Training müssen auch im Lernalter, im Jugendtraining zur Devise von Läufern werden und auch entsprechend gelebt werden, auch wenn vielleicht da und dort nicht gleich Siege kommen. Erfolgreiches offensives Tempolaufen schafft Überzeugungen, hilft schon im Training die notwendige mentale Stärke und das Selbstvertrauen für mehr in allen Altersklassen aufzubauen.

Talent, Training, Umfeld, Ernährung und Schlaf sind untrennbar miteinander verbunden. Es erfordert, dass man dies früh lehrt, damit sie wissen warum sie sich schneller entwickeln, dies längerfristig verfolgen und ihre Entwicklungen bis hin zur Weltspitze unter den notwendigen Bedingungen durch Profi-Trainer und entsprechend anspruchsvolle Arbeit möglich ist.

Es scheint das „Deutschlands wenigen Außergewöhnlichen“, oft allein im Verein, vor allem in den zwei bis drei Jahren des Nachwuchsleistungstrainings, die steigenden Belastungsinhalte, die gleichwertigen Partner oder die pacemaker im Training, fehlen.

KINDER – Jugend - BASICS – Ausbildung von 8 - 11 und 12 - 14

Kinder im Alter von 8-11 bzw. 12-14 Jahren lernen im Leichtathletik-Training, in 4-7 Jahren bei zunehmender Trainingszeit sprinten, laufen, springen und werfen. Erlernen die Techniken der demnächst geplanten Übungen, richtig zu laufen, lernen zu trainieren, über das beste Essen und Trinken, und auch schon ein bisschen was man können muss, wenn man siegen will.

Sie bewegen sich vielseitig-zielgerichtet und abwechslungsreich in den gegebenen Bedingungen (Halle, Bahn, Wald, Straße, Gelände, Schwimmhalle o.ä.). Hilfreich ist, wenn in diesem Alter „spielend“ auch mit anderen Sportarten wie Schwimmen, Ski- / Skiroller, Bodenturnen, Skiken, Kleine und Ausdauer-Spiele im Rahmen des Belastungsaufbaus trainiert wird. Bereits ab dem zweiten Jahr sollen „eingefügte Trainingskontrollen“ und Wettbewerbe unbemerkt auf erste Wettkämpfe vorbereiten. Sie sollen schon früh merken, dass sie immer besser werden.

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In den 5-7 Basics-Jahren sollen die Grundlagen des Schüler- und Jugendtrainings gelegt und auch „das Talent für ihre Strecke erkannt werden. Nichts ist für die Zukunft der Kleinen, für spätere Erfolge wichtiger, als ihre ererbte Muskelstruktur und ihre Mentalität, ihre Stärken und auch Schwächen zu erkennen, um Umwege zu vermeiden.

Für welche Strecke ist s i e / e r talentiert

Erziehen, entwickeln wollen, erfordert fördern und fordern zugleich. Jeder ist für irgendeine Disziplin oder Sportart talentiert, es ist Aufgabe der Trainer dies möglichst früh zu erkennen, sie der jeweiligen Disziplin / Sportart ohne persönliche Egoismen zuzuführen und entsprechend auszubilden. Genetisch festgelegt ist, ob die Muskulatur eher schnell-kräftig oder verstärkt ausdauernd ist

Die Ansprüche für junge Leichtathleten aber sollen steigen.

8 -> 9 -> 10 -> 11 -> 12 Jahren
3 -> 4 -> 5 -> 6 -> 7 TE pro Woche
60´+ ----------> 90´+ --------> 120 Minuten

Wenn man mit 8 Jahren mit 3 x 60 Minuten wöchentlich beginnt und jährlich eine TE mehr, bei gleichzeitiger Erhöhung der Trainingszeiten, absolviert, ist man im Basics-Alter 12, also mit 12 Jahren, bei dem notwendigen täglichen Training. Das sind die Voraussetzungen für einen weiteren erfolgreichen Aufbau von Talenten, für den Schritt ins Nachwuchsleistungstraining im Alter zwischen 15-19 Jahren.

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4 - 5 Trainings-Jahre entscheiden ob´s Talente schaffen

Innerhalb eines 10-15ährigen Nachwuchstrainings erfahren begabte junge Läuferinnen und Läufer und ihre Trainer, dass es in ihrer sportlichen Entwicklung nach ihrer Grundausbildung oft schneller vorangeht als bei vielen anderen. Dies ist zu nutzen und gleichzeitig mit der Trainingszeit rationeller umzugehen. Talente entscheiden in den 4 - 5 Jahren des Nachwuchsleistungstrainings nach der Pubertät, ob sie sich für internationale Wettkämpfe ihrer Altersklassen, für U18 / U20 - oder auch EM- / WM Meisterschaften qualifizieren oder dort sogar auf´s Podium wollen.
Nachwuchs-Training mit erkannten „Super-Talenten“ im Nachwuchsleistungstraining muss nun, besser vorbereitet, anderes Training beinhalten, als man es aus den normalen Kinder- und Jugendtraining in Vereinen kennt. Anders heißt öfter, qualitativ besser, mindestens täglich, auch mit dem Ziel in mehr Wettkämpfen zeigen zu wollen, dass die Arbeit an den individuellen Stärken und Schwächen zum „schneller“ führt.

Es darf die Zeit nicht verpasst werden, in der das Kraft- und Athletik-Training nach höherem Belastungsmaßstäben (schneller und schwerer) erfolgt, um neue entwicklungswirksame Anpassungen auszulösen. Dazu sollten schrittweise Trainingsformen ausgewählt werden, die den konditionellen, koordinativen und motorischen Anforderungen des Disziplinbereiches (Mittel- oder Langstrecke) näher sind.

Die Wirkrichtung der Belastung muss wechselweise auf die Steigerung der aeroben Ausdauer- / Kraftausdauer, der aerob- / anaeroben Ausdauer und der Schnelligkeit-/ Schnellkraftentwicklung gerichtet werden. Das ist auch die Zeit, wo die richtige Balance zwischen Be- und Entlastung, Pausen und Schlaf weiter optimiert werden muss.

Disziplinorientiert sollte talentabhängig, eine Ausbildung für die jungen „Schnellen“, für die Strecken 400 – 800 – 1500 m und für die anderen die Strecken 800 – 1500 – 3000 m erfolgen.

Welche die geeignete Strecke für die Zukunft zu sein scheint, entscheidet ihre Bereitschaft und Fähigkeit zum lieber „schnell- oder langlaufen“, sowohl zu öfter offensiv von vorn als auch zu unterschiedlich langen schnellen Endphasen. Für die Überzeugung ist hilfreich, dass ihnen in die Wettkämpfe Aufgaben mitgegeben werden, um sie trainingswirksam zu fordern und ihre Willensqualitäten auszubilden.

Die Persönlichkeit hilft Talenten Beste/r zu werden

Die Psyche ist genauso trainierbar - wie das Physische

Selbstvertrauen für Wettkämpfe entwickelt sich vor allem aus gelösten Aufgaben in Trainingswettkämpfen und dem wettkampfspezifischen Ausdauertraining, d.h. aus TE, in denen im Vergleich zur geplanten Zielstrecke, in Streckenlänge und Geschwindigkeit, möglichst wettkampfnahe Anforderungen zu absolvieren sind und zum Wettkampfhöhepunkt hin, immer länger realisiert werden können.

Eine besondere Verantwortung haben Trainer im Erfolgsfall.

Nach unerwartet tollen Ergebnissen, wie Medaillen bei EM oder WM kommt es besonders darauf an dem Sportler/in überzeugend klarzumachen, dass er/sie noch schneller kann, wenn er / sie so weiter trainieren und in ihrem „Regenerationsaufgaben“ nicht schludern. Sie müssen das mögliche schneller aber im Training erleben. Am besten in neuen Unterdistanz- bzw. Überdistanzbestleistungen im Training oder bei weniger wichtigen Wettkämpfen,

Erziehen, entwickeln, wollen erfordert fördern und fordern zugleich. Jeder ist für irgendeine Disziplin oder Sportart talentiert, es ist Aufgabe der Trainer dies möglichst früh zu erkennen, sie der jeweiligen Disziplin / Sportart ohne persönliche Egoismen zuzuführen und entsprechend auszubilden. Genetisch festgelegt ist, ob die Muskulatur eher schnellkräftig oder verstärkt ausdauernd ist.

Selbstvertrauen für Wettkämpfe entwickelt sich vor allem aus erfolgreichen offensiven Trainingswettkämpfen und dem wettkampfspezifischen Ausdauertraining, d.h. aus TE, in denen im Vergleich zur geplanten Zielstrecke, in Streckenlänge und Geschwindigkeit, möglichst wettkampfnahe Anforderungen zu absolvieren sind und zum Wettkampfhöhepunkt hin, immer länger realisiert werden können.

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© Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / Trainer, Cheftrainer / Nachwuchs-Verbandstrainer / 1971 – 1979 Leiter des Wissenschaftlichen Zentrums für Lauf – Trainingsmethodik des DVfL der DDR / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Mittelstrecke – Langstrecke – Marathon / 3x Olympiatrainer für Deutschland - 1984 in Los Angeles, 1988 in Seoul und 1996 in Atlanta