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Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz*

Nun geht es wieder einmal um die besondere Rolle der Frau, nachdem man sehr lange gebraucht hat, um inzwischen mit dem Stab über 5m zu springen, über die 3000m Hindernis unter 9 Minuten oder den Marathon unter 2:12 laufen zu dürfen. Jahrzehnte Kampf um Anerkennung. Nun wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, um ehrlich, fair - Frauen zu schützen. Der Hochleistungssport soll nun, endlich, nach vielen Beschädigungen und Ungerechtigkeiten in der Vergangenheit, durch einen verpflichtenden Geschlechts-Gen-Test zur Feststellung der biologischen Zugehörigkeit des Geschlechts, zu Abweichungen in der Geschlechtsentwicklung, die zu klaren Vorteilen im Sport und vor allem auch in den Sprint- und Laufdisziplinen führten, fairer werden.

Dabei geht es um Transmenschen oder Transgender als Perso-nen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen und sie so, sicher nicht so selten, auch in die falsche Richtung erzogen wurden.

Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics will durch ein Verbot der Teilnahme von Trans-Frauen an internationalen Frauenwettbewerben - durch einen SRY-Gen-Test - für die Geschlechtsdifferenzierung beim Menschen verantwortlich – sichern „alle biologischen Frauen im Sport zu schützen“ (Sebastian Coe). Es geht um Athletinnen mit Varianten der von der Natur gegebenen Geschlechtsentwicklung (DSD), bei denen die Hormone, die Gene und/oder die Fortpflanzungsorgane eines Menschen eine Mischung aus weiblichen und männlichen Merkmalen aufweisen können und die dadurch in sportlichen Wettbewerben bevorteilt sein können, wie z.B. im Lauf durch ihre Kraftfähigkeiten

Unter Testosteroneinwirkung werden Muskeln kräftiger und führen so zu klaren Vorteilen im Sport. „Der Testosteron-Wert bei Frauen liegt norma-lerweise unter 2,5 Nanomol pro Liter Blut, der bei Männern bei über 8,0“ (Annette Richter-Unruh). Das soll nun dazu führen, das WM- und Olympia-Medaillen oder neue Rekorde nur noch von „biologisch-wirk-lichen Frauen“ erkämpft werden, dass nur Frauen gegen Frauen in inter-nationalen Wettkämpfen gegeneinander antreten dürfen. Endlich.

Die besondere Rolle der Frau beim Kampf um Siege, Rekorde und Medaillen hat mich ein Leben lang als „Insider“ begleitet. 10 Jahre bis 1979 als Trainer im Hochleistungssport in der DDR und danach 18 Jahre als DLV-Bundestrainer-Lauf der Frauen. Während in der DDR der Wert der sportlichen Leistungen / Medaillen von Frauen schon in den 60igern denen der Männer gleichgestellt war, erlebte ich 1979 bei meinem Wechsel in die BRD erstaunen, als ich anbot, den Bereich Mittelstrecke Frauen übernehmen zu können. „Wie kann man denn freiwillig mit Frauen trainieren wollen“, war man baff erstaunt und für mich völlig neu. Darüber habe ich lange nachgedacht, aber es hat dann doch gepasst, 18 Jahre waren es am Ende bis zur Rente mit Frauen-Spitzenleistungen bei EM, WM und Olympischen Spielen.

Auch für die USA hat Präsident Donald Trump schon mit einen Dekret reagiert, „keine Männer im Frauensport", das Transmenschen von der Teilnahme am Frauensport ausschließen soll, auch an öffent-lichen Schulen und Hochschulen. Es sollen auch alle Visumsanträge abgelehnt werden, die "von Männern“ 2028 gestellt werden, die versuchen, auf betrügerische Art in die USA einzureisen, indem sie sich als weibliche Athleten ausgeben, um an den Spielen teilzunehmen".

Die neuen Beschlüsse haben natürlich ihre besondere Bedeutung auch im Blick auf die nahen Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles.

Ich glaube das vor allem Trainer im Hochleistungssport, die immer auch mit Frauen trainiert haben, froh über diese Entscheidung sind, auch weil sie natürlich wissen, das in der Vergangenheit, öfter als bekannt, nicht alle Ergebnisse gerecht waren. Trotzdem darf man betroffene junge Mädchen für die „Launen der Natur“ vom Leben außerhalb des Leis-tungssports nicht ausgrenzen.

Ab dem 31. März dürfen nun keine Athletinnen, die die männliche Pubertät (unabhängig vom Testosteronspiegel) durchlaufen haben, an Wettkämpfen der Frauen teilnehmen. Damit ist nun ein vollständiges Verbot von Transgender-Athletinnen in Frauenwettbewerben beschlos-sen. Über die Konsequenzen für den Nachwuchs – und Nachwuchs-leistungssport, den Kaderaufbau und Talent-Pool weiblich ist sicher noch zu sprechen.

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© Lothar Pöhlitz – Dipl.- Sportlehrer für Leistungssport / Sportwissenschaftler / Trainer, Cheftrainer / Nachwuchs-Verbandstrainer / 1971 – 1979 Leiter des Wissen-schaftlichen Zentrums für Lauf – Trainingsmethodik der DDR / 1980-1998 DLV-Bundestrainer Mittelstrecke – Langstrecke – Marathon / 3 x Olympiatrainer für Deutschland - 1984 in Los Angeles, 1988 in Seoul und 1996 in Atlanta