Berlin hat den ersten Schritt zur Laufnormalität vollzogen
Klasse Zeiten beim Berlin 10k Invitational Berlin, 7. Juni 2020 (orv) – Genau drei Monate nach dem Corona bedingten Shutdown der Wettkämpfe vollzogen die Berliner um Macher Christoph Kopp einen ersten Quantensprung in Richtung Laufnormalität. Es war kein großer Straßenlauf, eher ein winziger, der mit dem imponierenden Namen „Berlin 10k Invitational“ in die Straßenperipherie der Bundeshauptstadt gesetzt wurde, freilich mit mächtigen Ergebnissen. Bei den Männern gewann Johannes Motschmann (SCC EVENTS PRO TEAM), der Deutsche Vizemeister im Crosslauf auf der Mittelstrecke, in 29:11min vor Nils Voigt (TV Wattenscheid – 29:24min), Fabian Clarkson (SCC EVENTS PRO TEAM – 29:36min), Rene Menzel (Hannover Athletics – 29:38min), Tim Ramdane Cherif (LG Telis Finanz Regensburg – 29:40min), Mustapha Al Quartassy (1. VFL Fortuna Marzahn – 30:07min), Filip Vercruysse (SCC Berlin – 30:43min) und Philipp Baar (SCC EVENTS PRO TEAM – 30:54min). Die Frauenwertung entschied Alina Reh (SSV Ulm) mit der Klassezeit von 31:26min für sich. Dahinter blieb Marathonspezialistin Katharina Steinruck (LG Eintracht Frankfurt) mit 32:41min nur zwei Sekunden über ihrem Hausrekord und auch Katharina Granz (LG Nord Berlin) zeigte sich auf dieser Distanz mit 32:47min deutlich verbessert. Die beiden Schöneborn Schwestern (LG Nord Berlin) nutzten das Rennen für einen flotten Tempodauerlauf. Deborah finishte mit 34:28min, Rabea war vier Sekunden langsamer. Kurz nach dem desaströsen Beinschuss des DLV in Richtung der Läufer mit der Absage fast aller nationalen Titelrennen zwischen 1.500m und Marathon war dies genau die richtige Antwort. Es geht doch – wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und das mit einem ganz normalen Rennen.
Die Ausgesperrten
Es gibt für den Bereich Lauf 2020 nur noch nationale Titel über 800 Meter
Musste diese DLV-Entscheidung schon Anfang Juni fallen?Regensburg, 06. Juni 2020 (orv) – Regensburg ist eine Läuferhochburg. Wer derzeit am Oberen Wöhrd, der Trainingsstätte der LG Telis Finanz, vorbeikommt, sieht dort in den Abendstunden inzwischen wieder einen auf den ersten Blick ganz normalen Trainingsbetrieb. Nur Insidern ist ersichtlich, dass in den einzelnen Laufgruppen der Abstand der miteinander trainierenden Athleten ein bisschen entfernter ist. Bisweilen mischen sich auch verirrte Jogger darunter, denen die anwesenden Trainer dann sanft beibringen müssen, dass der Gesetzgeber dies in Coronazeiten explizit verbietet, was man auf einer kleinen Hinweistafel am Eingang zur Kunststoffbahn auch tatsächlich nachlesen kann. Spricht man den Teamchef der erfolgreichsten deutschen Lauftruppe Kurt Ring auf’s derzeitige Training seiner Schützlinge an erfährt man nicht Erwartetes aus dem Munde des sonst so auf Erfolg fixierten Coaches. „Es ist wie auf einem Weg, auf dem Du gehst und Du weißt nicht, hinter welcher Ecke das nächste Ziel liegt“.
Gesa Felicitas Krause sauer auf den DLV
Unverständnis bei Deutschlands Top-Läuferin hinsichtlich des DM-Konzepts ohne Läufe
5. Juni 2020 (German Road Races) - Nur wenige Stunden alt ist die „Konzeptionelle Empfehlung zur Organisation und Durchführung von Leichtathletik-Veranstaltungen“ des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die für Veranstalter und die kommunalen Aufsichtsbehörden eine Unterstützung in Form von Leitlinien darstellen soll. Die sehr detaillierte Darstellung zielt jedoch alleine auf die „Stadion-Leichtathletik“ ab. Die beim DLV unter „stadionferne Wettkämpfe“ geführten Laufevents werden mit einem Fünf-Zeilen-Absatz mit mehr oder weniger Schulterzucken abgetan in dem Tenor, dass man in der Darmstädter Leichtathletik-Zentrale für das „Herzstück der Leichtathletik“ kein schlüssiges Konzept habe. Und man die weitere Entwicklung abwarten möchte. „Kein Hindernislauf und keine Mittelstrecken bei Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr – ich bin sprachlos!“ schreibt die neben Konstanze Klosterhalfen wohl einzige deutsche Medaillenhoffnung auf den längeren Laufdistanzen auf internationalem Parkett in einem Kommentar in den sozialen Medien. Hier geht's zum Artikel auf German Road Races ...
Ein Weg zu Läufer-Bestleistungen bei Jahreshöhepunkten DM - EM - WM - OS
© Lothar Pöhlitz - 28. Mai 2020 - Alle trainingsmethodischen Maßnahmen sollen im Verlaufe der Jahre die sportliche Form so entwickeln, dass zum jeweiligen, individuellen sportlichen Jahreshöhepunkt – also beispielsweise zur Deutschen Meisterschaft, EM, WM oder zu den Olympischen Spielen die geplante Zielleistung, die neue persönliche Bestleistung auch abgerufen werden kann. Diese Lehraufgabe ist bereits im Nachwuchsleistungstraining eine nicht unbedeutende Aufgabe. Das bedeutet zugleich, dass oft negativ besetzte Frühformen, auch wenn sie aus einem planmäßigen Leistungsaufbau resultieren, vermieden werden müssen. Auch muss die wahre Leistung im Verlaufe von Wettkampfperioden nicht immer gezeigt werden, weil in den Laufdisziplinen die verschiedenen „taktischen Spielchen“ dies oft auch verhindern.Eine alternative Einschätzung „erfolgreich“ im Vergleich zu etwa leistungsgleichen Gegnern kann die vorhandene, ansteigende oder höchste sportliche Form bestätigen oder vermuten lassen. In der Praxis muss aber immer Ziel sein, dass die „nächste Aufgabe“, das Nahziel realisiert wird. Dabei ist „Sicherheit“ eine sehr hilfreiche Tugend. Eine optimale Leistungsausprägung (Tapering) und eine „Unmittelbare Wettkampfvorbereitung“ (UWV) sind erfolgreich erprobte Maßnahmen zur Erreichung der höchsten sportlichen Leistungsfähigkeit zum gewünschten Zeitpunkt. Hier geht´s weiter bei der Leichtathletik Coaching Academy ...
Die Goldgräber von der Donauinsel
Betrachtung der Deutschen Freiluft-Meisterschaften im Männer- und Frauenbereich –
Ein Podcast von Benjamin Brömmel beschäftigt sich damit Regensburg, 20. Mai 2020 (orv) – Gäb’s in der Leichtathletik das beliebte Quiz „Wer wird Millionär“, wäre dies eine veritable Millionenfrage: An welcher Position reiht sich in der Frauen- und Männerklasse die LG Telis Finanz Regensburg in einer Rangliste der erzielten Deutschen Freiluft-Meistertitel der letzten zehn Jahre ein? Zur Auswahl stünden Position eins, drei, fünf oder sieben. Die richtige Antwort wäre wohl selbst für eingefleischte Regensburger Optimisten verblüffend. Spitzenreiter in dieser inoffiziellen Bestenliste, basierend auf einer Erhebung von leichtathletik.de (Deutsche Freiluft Meister/Innen in der Männer- und Frauenklasse in den Jahren 1995-2020), ist nicht der TSV Bayer 04 Leverkusen, auch nicht der TV Wattenscheid 01, sondern mit deutlichem Vorsprung die Läuferhochburg aus dem Süden der Republik, die LG Telis Finanz Regensburg. Die Domstädter sammelten bei 82 Titelgewinnen von 2011 bis 2020 (Stand heute) genau einmal mehr Gold als Leverkusen (45) und Wattenscheid (36) zusammen.