Über Fußball-Geisterspiele zu Läufer-Geister-Bahn-Rennen
Ein Kommentar von Lothar Pöhlitz
25. April 2020 (Lothar Pöhlitz) - Von den Virologen und vielen weiteren „Experten“ wird fast täglich transportiert und gemahnt das gegenwärtig niemand voraussagen kann, wie lange der Virus noch unter uns ist. Trotzdem drängt der Bundesliga-Fußball tagtäglich mit zu erwartenden Spielterminen, jammert über Millionenverluste auf vielen Seiten in den Zeitungen und in den anderen Medien, instrumentalisiert dafür die Fans und sogar die Ministerpräsidenten. Sie kämpfen auf breiter Front, vor allem auch aus der Zentrale, gegen Verluste, um Wettkämpfe, um Geisterspiele, um viele Millionen. Schließlich wissen sie, dass ein Ligabeginn die Spieler zu ernsterem Training motivieren. Dagegen geht es für die meisten Leichtathleten vergleichsweise „um fast nichts“. Hier geht's weiter ...
Gespenstisch und demaskierend
Mit dem skurrilen Spektakel der Geisterspiele nutzt der Fußball seine marktbeherrschende Stellung konsequent aus
Regensburg, 25. April 2020 (Heinz Gläser/Presseportal) - Das Vorhaben ist legitim. Welcher Ertrinkende würde sich nicht an einen Rettungsring klammern? Zumindest moralisch heikel ist allerdings die Frage, warum dieser Rettungsring einzig und allein dem ohnehin Reichsten und Mächtigsten in der Branche zur Verfügung steht. Während die Volleyballer, Schwimmer, Leichtathleten und Ruderer selbst schauen müssen, wie sie sich irgendwie über Wasser halten. Aber gut, der Profifußball hat sich seine marktbeherrschende Stellung im Sport nun mal erkämpft, sie bisweilen mit harten Bandagen im knallharten Wettbewerb um Aufmerksamkeit auch erstritten. Daran ist nicht zu rütteln. Da mögen die ewigen Sport-Romantiker und Fürsprecher des edlen Wettstreits noch so sehr hadern. Nun soll es sie also geben, die Geisterspiele in der ersten und zweiten Liga. Irgendwann ab Mai. So Corona will. Denn die überlebensnotwendigen Fernsehgelder müssen auf Teufel komm raus fließen. Hier geht's weiter zum Artikel von Heinz Gläser ...
Auch Leichtathletik-EM nun ein Corona Opfer
Gestern am Abend wurden die Kontinentalmeisterschaften abgesagt
Paris, 24. April 2020 (orv) – Nun ist es amtlich: Gestern wurden auf einer außerordentlichen Sitzung des örtlichen Organisationskomitees mit dem französischen Leichtathletik-Verband FFA die diesjährigen Europameisterschaften in der Leichtathletik, die vom 25. Bis 30. August im Pariser Charlety-Stadion hätten stattfinden sollen, abgesagt. Nachdem man einige Optionen, die man in vorhergehenden Sitzungen erarbeitet hatte, auf Grund der neuesten Pandemie Entwicklungen in Frankreich samt und sonders verwerfen musste, blieb am Schluss nur noch die Absage. Das European Athletics Council des europäischen Leichtathletik-Verbandes will auf einer Video Konferenz am 7./8. Mai Möglichkeiten diskutieren, wie man die Meisterschaften 2021 im bereits durch die Pandemie stark veränderten Kalender positionieren könnte. Mit Bedauern nahm man bei der LG Telis Finanz Regensburg die Absage zur Kenntnis. Die Athletinnen und Athleten des Clubs hatten schon mit sieben Normerfüllungen geglänzt. Dazu Teamchef Kurt Ring: „Unsere Sportler waren auf einem guten Weg zu den kontinentalen Meisterschaften. Sie sollten für mehr als eine Handvoll den Saisonhöhepunkt darstellen. Auf Grund der Pandemieentwicklungen der letzten Wochen haben wir aber bereits mit der Absage gerechnet, so bedauerlich das Ganze auch sein mag.“
Die „Blauen“ unter Deutschlands Besten aller Zeiten
Viele Regensburger Leichtathleten manifestieren sich in der ewigen Bestenliste
Regensburg, 22. April (orv) – Eigentlich wäre jetzt Trainingszeit, und das schon seit mehr als fünfzig Jahren. Die Tage, an denen ich um 17.30 Uhr wochentags zu Hause am PC sitze, kann man pro Jahr an einer Hand abzählen. Corona macht aber alles anders. Online-Betreuung, wie in diesen Zeiten kennt keine fixen Termine zum Coachen. Plötzlich hat man dort Zeit, wo man sonst nie Zeit hat. Und da fängt zum Herumstöbern, heutzutage passiert das immer öfter im Internet und man nennt es hochmodern surfen. Bei exakt dieser Tätigkeit bin ich auch über die „Ewige Bestenliste „ auf leichtathletik.de gestolpert. Da unsere Mädels und Jungs nicht gerade die schlechtesten sind, wollte ich wissen, wer denn von ihnen so drin steht unter den besten Dreißig jeder Disziplin. Entdeckt habe ich teilweise Verblüffendes.
„Das derzeitige Kadersystem ist in Frage zu stellen“, sagt Langstrecken-Coach Kurt Ring
Eine sinnvolle Ausrichtung an Leistungsentwicklungen ist darin nicht zu erkennen
Regensburg, 20. April (orv) – Man geht davon aus, dass Langstreckler in aller Regel erst Mitte des zwanzigsten Lebensjahres ihr Leistungshöchstalter erreichen. Langstreckenspezialisten unter Deutschlands Trainerschar weisen seit geraumer Zeit hin, dass die jährliche Umfangssteigerung in der mehrjährigen Entwicklung von Läufer/Innen im Jugendaufbautraining viel zu zögerlich und zu spät einsetzt. Am speziellen Beispiel erklärt: Ein U23-Athlet der mit 20 Jahren einen Wochenjahresdurchschnitt von 60 Kilometern aufweist, wird bei einer seriösen Jahressteigerung von zirka zehn Prozent bei Beginn des Höchstleistungsalters gerade einmal einen Jahreswochenumfang von 100 Kilometern erreicht haben. Fragt man Alt-Bundestrainer Lothar Pöhlitz nach dem eigentlichen Soll, erhält man hier schon ganz andere Zahlen. „Die nationale Spitze sollte hier schon bei 160 Kilometern angekommen sein, international wird sich der Durchschnitt sicher bei 170 bis 180 Kilometern bewegen, dazu brauchen die Athleten aber Unterstützung“.