Netzkrepierer
Wer die WM relive sehen will, hat schlechte Karten
Regensburg, 20. Juli 2022 (Ring) – Weltmeisterschaften und Olympische Spiele in Amerika sind für Fans, die zu Hause geblieben sind, schon immer schwierig gewesen. Die Wettbewerbe finden meist nach Mitternacht bis ins Morgengrauen statt. Da brauchst du dir nicht wie noch vor dreißig Jahren die Nacht um die Ohren schlagen, es gibt ja das Internet – so dachte ich jedenfalls im vollen Vertrauen auf ARD und ZDF, die der Leichtathletik schon in schlechteren Jahren die Treue gehalten hatten. Schließlich konnte man das auf Grund der Tour de France Berichterstattung auch für die Leichtathletik WM erwarten. Weit gefehlt! Schlechte bis gar keine Kommentare bei viel zu kurzen Clips der Höhepunkte eines Tages, Zusammenfassungen eines Tages in fünf bis acht Minuten, nirgends vernünftige Ergebnistableaus – einfach alles nur oberflächlich im Schlaglichtaufmachung und zudem noch schlampig präsentiert.
Quo vadis deutsche Leichtathletik?
Dramatischer Schwund auf allen Ebenen
Regensburg, 19. Juli 2022 (Ring) – Die Weltmeisterschaften in Eugene sind nun schon vier Tage alt und Deutschland hechelt noch immer einer Top acht Platzierung hinterher. Sie haben schon richtig gehört: Nicht der ersten Medaille, sondern Top acht! Daraus jetzt schon etwas herauslesen zu wollen, käme einer Panikmache gleich. Sie werden schon kommen, die wenigen Medaillen und auch die Top acht Ergebnisse, sie werden nur immer von einem internationalen Höhepunkt zum nächsten weniger. Noch funktionieren leistungsträchtige Individualsysteme, aber auch sie werden immer weniger. Ganze Disziplinblöcke haben sich mit einem leisen Servus aus der Weltklasse verabschiedet.
Drei DM-Medaillen für Regensburger Laufnachwuchs
Lisa Lankes holt 800m Silber, Franziska Drexler ebenso über 3.000m, Karla Hiss landet über 1.500m auf Platz drei
Ulm, 17. Juli 2022 (orv) – Regensburg ist eine Läuferstadt. Eine Garantie für die Zukunft legte der Nachwuchs bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm ab. Lisa Lankes (SWC Regensburg) dominierte mit ihrem mutigen Auftritt im U20 800m Finale bis zur Zielgerade das Rennen und musste sich am Ende nur knapp mit erneut bestleistungsnahen 2:08,74 Minuten der neuen Meisterin Cosima Ermert (TSV SCHOTT Mainz/2:08,36min) geschlagen geben. Auch Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) ergriff etwa bei Streckenhälfte im zunächst verbummelten U18 Endlauf über 3.000m die Initiative. Am Ende lag nur die hohe Favoritin Adia Budde (TSV Altenholz/ 9:54,50min) vor der Regensburgerin, die mit 9:57,33 Minuten auch noch unter zehn Minuten einkam. Edelmetall Nummer drei steuerte Teamkollegin Karla Hiss in einem dramatischen Finish bei. Mit 4:43,80 Minuten sprintete sie auf den letzten Metern des Finales als Dritte auf das Podest. Eine weitere Finalplatzierung gelang Caroline Pöppl (SWC Regensburg) mit Platz acht in 66,06 Sekunden über 400m Hürden der U18. Aller Ehren wert ist auch Platz neun von Hanna Ackermann (LG Telis Finanz Regensburg). Die U20-Athletin steigerte sich in ihrem erst zweiten Lauf über 2.000m Hindernis auf beachtenswerte 7:09,99 Minuten.
Eva Haberl verteidigt Oberpfalztitel im Berglauf
Andreas Krebs ebenfalls mit Podiumsplatz am Gibacht
Furth im Wald, 17. Juli 2022 (eh) - Zwei Athleten der LG Telis Finanz hielten bei den im Rahmen des Gibacht-Berglaufs in Furth im Wald ausgetragenen Oberpfalzmeisterschaften LG-Fahne hoch. Eva Haberl bewältigte die 10 Kilometer und 600 Meter Höhendifferenz hoch zum Glaskreuz in 52:39 min und wurde damit Gesamtsiegerin und Oberpfalzmeisterin bei den Damen. Ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte Brigitte Frenzel vom TSV Detag Wernberg betrug am Ende immerhin über 4 Minuten (57:14). Noch deutlicher war der Rennverlauf bei den Männern: Mit einem Vorsprung von sage und schreibe 8 Minuten setzte sich der international aktive Hirschauer Nachwuchs-Skilangläufer Jakob Lauerer (42:11 min) durch, der noch nicht mal einen Leichtathletik-Startpass hat und damit außerhalb der Meisterschaftswertung blieb. M50-Athlet Andreas Krebs durfte sich über Silber in der Meisterschaftswertung der Männer freuen (52:25 min). Der Gibacht-Berglauf, der auch schon Austragungsort Bayerischer Meisterschaften war, konnte sich über viele regionale Teilnehmer bei den unterschiedlichen Wettbewerben freuen. Die Resonanz bei den Oberpfalzmeisterschaften war indes gering.
Angst - die mentale Stärke kann, muss man traineren
Beitrag zur Trainingslehre Leistungssport
© Lothar Pöhlitz* - Wir sind mittendrin in entscheidenden Trainingswochen und Wettkämpfen mit möglichst Medaillen, Bestleistungen in allen AK. Da kommt es darauf an, die geschaffenen Grundlagen, das trainierte in die individuellen Bestleistungen bei den Höhepunkten zu transferieren. Das erfordert zunehmend schnellere Trainingsinvestitionen, in immer längeren Teilstrecken der angepeilten Spezialstrecke. Wenn man aber in einer Trainingseinheit solche Geschwindigkeiten zwischen 95-105% des Renntempos möglichst oft realisieren will, müssen Körper und Geist, die mentale Stärke, programmiert sein. Du musst es wollen. Besonders das nicht so seltene Problem der Versagensängste gilt es in den Wochen vor den Wettkämpfen, anzugehen. Gar nicht so wenige kann man beobachten wie sie am Start blass, nach innen gekehrt, die Zuschauer negierend, auf den Startschuss warten. Die individuelle mentale Stärke zeigt sich für Läufer aller Disziplinen in der Fähigkeit im entscheidenden Moment eines wichtigen Rennens mit entsprechenden Willenseinsatz die bestmögliche Leistung abzurufen. Auch wichtige Rennen werden im Kopf entschieden, vorausgesetzt auch das Gehirn wurde im Training programmiert und die Taktik besprochen. Große Träume, persönliche Bestleistungen oder Medaillen bei Meisterschaften sind immer mit besonderen Herausforderungen verbunden, nicht nur die Gegner, auch die klimatischen Bedingungen oder der Wind können Deine Ziele verhindern, über Sieg oder Niederlage entscheiden.